Matteo Salinguerra, Carabiniere

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Matteo Salinguerra
Caporale
Beiträge: 12
Stadtteil: Cittadella
Schicht: Popolo
Beruf: Carabiniere
Gesinnung: Konservativ
Fraktion: Esercito

Matteo Salinguerra, Carabiniere

Beitrag von Matteo Salinguerra »

Matteo Salinguerra

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Hintergrund

Matteo Salinguerra wurde am 25. Februar 1779 als viertes von sechs Geschwistern einer Einwandererfamilie in San Pietro geboren. Sein Vater Carlo stammte ursprünglich aus Viterbo und wanderte um das Jahr 1760 auf der Suche nach Arbeit in Palatina ein, wo er bald eine Anstellung in der Waffenmanufaktur fand.

Matteo wuchs in bescheidensten Verhältnissen in der Contrade Santa Trinità auf. Obwohl sich Carlo abmühte und den ganzen Tag in der Waffenmanufaktur schuftete, reichte das Geld gerade dazu aus, um die Miete zu bezahlen und die Familie nicht verhungern zu lassen. Die Kinder wurden daher früh zum Betteln geschickt, da der Fischfang in den Kanälen von Santa Trinità ausfiel. Matteos ältester Bruder, Gottardo, sollte bald zum Diebstahl übergehen und zuletzt sich einer der Verbrecherbanden der Contrade anschließen. Sein zweitältester Bruder, der wie der Vater Carlo hieß, sollte denselben Weg einschlagen – und in den Bandenkriegen ums Leben kommen. Matteo war damals etwa zehn Jahre alt.

Bereits ab diesem Zeitpunkt verstand Matteo, dass die Contrade ein Gefängnis war, aus dem es sich kaum ausbrechen ließ. Die Nähe zur Illegalität korrelierte mit der geringen Lebenserwartung in dieser Gegend. Für ein Lehrlingsgeld, das ihm den Weg zu einem besseren Beruf verholfen hätte, fehlten der Familie die Mittel. Matrosen brauchte die im Niedergang begriffene Handels- und Militärflotte nicht mehr. Mit zwölf Jahren drohte ihm die klassische Endstation: die Arbeit in der Waffenmanufaktur, zu der ihn sein Vater zwingen wollte.

Der Junge flüchtete bereits damals häufiger zum Dominikanerpriester Don Giacomo, von dem er die erste Kommunion erhalten hatte. Matteo diente dem Don einige Zeit als Messdiener, und war es nur deswegen, um eine Ausrede zu haben, um von zuhause wegzubleiben. Matteo fand eine enge Beziehung zum Glauben, aber das Priesterdasein wollte ihm zuletzt auch nicht gefallen. Es war jedoch wenigstens ein kleines Stück Unabhängigkeit in einer heruntergekommenen Welt aus Dreck und Elend, welcher Matteo um jeden Preis entfliehen wollte.

Dass Matteo mit 16 Jahren – dem Mindestalter – dem Militär beitrat, war daher zuerst nur eine rein pragmatische Überlegung. Es war die logischste, naheliegendste und summa summarum beste Option, um das Leben in Santa Trinità von sich zu werfen. Mit der Zeit arrangierte sich Matteo jedoch nicht nur mit seinem neuen Leben, sondern empfand durchaus Eifer für sein Soldatenleben. Anfangs wehrten sich beide Elternteile gegen Matteos Beitritt zur Armee – er stellte sie vor vollendete Tatsachen – unterstützten jedoch mittlerweile die Entscheidung.

Der junge Salinguerra dient jetzt etwas mehr als ein Jahr in der Armee und hat sich sehr gut eingelebt. Obwohl er den Kontakt zu Santa Trinità nicht abgebrochen hat, und öfters daheim wie bei alten Bekannten vorbeischaut, ist die Armee seine neue Heimat geworden. Eifrig dabei, sich zu bewähren und zu einem normalen Teil der palatinischen Gesellschaft zu werden, hat sich Matteo jedoch geschworen, nie wieder in den „Dreck“ zurückzukehren, sondern aus seinem Leben etwas zu machen.

Aussehen

Matteo hat kurze, hellbraune Haare, die leicht gewellt bis gelockt sind. Sie sind immer ordentlich gekämmt, da er Wert auf die Regeln des Militärs legt. Seine Augen sind graugrün und wirken sehr freundlich. Die Miene ist immer noch sehr jungenhaft und führt dazu, dass Matteo für jünger gehalten wird, als er eigentlich ist – bei seiner Konskription musste Don Giacomo einen Taufschein fälschen, da die Kirchenregister von Santa Trinità unauffindbar waren. Er ist etwas kleiner als die anderen Jungen in seinem Alter, aber nur minimal.

Der Junge trägt die typische Uniform eines Carabiniere, die er so gut pflegt und in Ehren hält, wie es ihm möglich ist. Seine Knöpfe sind jeden Tag frisch poliert. Insgesamt sieht man ihm gar nicht an, aus welchen verwahrlosten Verhältnissen er ursprünglich kommt – was wohl der Grund für die Übererfüllung adretten Äußeren ist.

Charakter

Der Carabiniere gilt als sehr loyal und gehorsam, wohl vor allem deswegen, weil er im Militär endlich einen Weg gefunden hat, ein Leben zu führen, das sich von dem seiner Familie, Freunde und Bekannten in der Gosse von Santa Trinità unterscheidet. Matteo ist durchaus stolz darauf, dass er „es geschafft hat“ und auch weiterhin schaffen will, neigt aber weder zur Arroganz noch zur Angeberei. Da er seine Erfahrungen im berüchtigsten Teil der Stadt gemacht hat, dauert es lange, bis ihn etwas erschrecken kann; Vorgesetzte sprechen ihm durchaus Mut ohne Leichtsinn zu. Matteo ist zwar einer der ruhigen Jungen, die eher abwarten und eine Sache beobachten, bevor sie handeln – kann aber manchmal im jugendlichen Elan auch schneller bei der Sache sein, als man es für möglich hält.

Es wäre definitiv zu viel, Matteo „ambitioniert“ zu nennen. Matteo weiß vielleicht nicht immer, was er will, aber er weiß sehr wohl, was er nicht will – und zieht entsprechende Konsequenzen. Er hat darüber hinaus eine starke „Anti-San-Pietro-Mentalität“ entwickelt, das heißt: das ruhige Leben in der Gegenwart, ohne an das Morgen zu denken, ist ihm zuwider. Faulheit, Disziplinlosigkeit, Unehrlichkeit und Feigheit ekeln ihn an. Matteo ist der Ansicht, dass es jeder aus dem Schlamm San Pietros mit eigener Kraft schaffen könnte; allein der Wille fehlt ihnen.
Die Gewalt rüstet sich mit den Erfindungen der Künste und Wissenschaften aus, um der Gewalt zu begegnen. - Carl von Clausewitz

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