Maria Foscari, Äbtissin

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Maria Foscari
Äbtissin
Äbtissin
Beiträge: 4
Stadtteil: Città Nuova
Schicht: Nobildonna
Beruf: Klarisse
Gesinnung: Reaktionär

Maria Foscari, Äbtissin

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Maria Foscari

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Hintergrund

Maria Crescenzia Benedetta Foscari wurde am 17. September 1725 als Tochter von Marcantonio Foscari und Letizia Pannacotta geboren. Sie war die jüngste Tochter und das zweitjüngste Kind der Eltern. Sie gilt als ältestes lebendes Mitglied der Foscari-Dynastie.

Bereits seit Generationen war es üblich, dass jeweils ein Mädchen aus einer Foscari-Familie in den geistlichen Stand eintrat, zumeist den Klarissen: zu diesem Orden gab es bereits seit dem frühen 17. Jahrhundert engen Verbindungen. Mit Antea Foscari (1612-1692) hatte es bereits eine Klarissenäbtissin gegeben, bekannt ist auch Cecilia Foscari (1602-1689), die in Palatina die etwas weniger strengen Regeln Papst Urban IV. durchsetzte.

Dabei war Marias Lebensweg nicht komplett vorgezeichnet. 1743 erlebte sie das Große Erdbeben von 1743, als sie zu Besuch bei ihrem Großvater Leone war. Wie durch ein Wunder überlebte sie. Die Erfahrung des Bebens hat bei Maria tiefe Spuren hinterlassen. Sie hat die Città Antica noch vor ihrer weiträumigen Zerstörung erlebt und kann sich noch erinnern, als diese von den mächtigen Familien bewohnt und gelenkt wurde. Zugleich bestärkte das Erlebnis ihren spirituellen Weg. Noch im selben Jahr trat sie in den Orden der Klarissen ein.

Sehr früh zeigte Maria eine analytische Begabung. Obwohl die Tradition verlangte, dass Klarissen ausgezeichnete Weberinnen sein mussten, tat sie sich als Novizin mit dieser Arbeit ungemein schwer. Ihre intellektuellen Fähigkeiten führten jedoch dazu, dass sie recht bald in der Bibliothek aushelfen durfte. Latein und Griechisch hatte sie bereits vor ihrem Eintritt ins Kloster gelernt, bei den Klarissen vertiefte sie ihr Wissen über Theologie, Geschichte und Botanik.

Bereits damals befand sich der Orden innerhalb Palatinas in einem Transformationsprozess, da großzügige Stiftungen und Schenkungen eine Umorientierung ermöglichten. Maria erlebte den Bau der Musikschule und des Hospizes, wobei sie sich schon früh für die Unterrichtung von Chormädchen interessierte und die Gesangsschule übernahm. Maria bildete bereits ab den 1750ern die ersten Harfen- und Geigenspielerin für die Domkapelle aus.

Zugleich machte sie sich die Netzwerke der Nobili zunutze. Die Foscari waren nicht die einzige einflussreiche Familie, die ihre Töchter in das Kloster schickte; für viele war das Kloster mittlerweile zu einer Art Fraueninternat für die gehobene Schicht geworden. Mit ihrem Aufstieg im Kloster durfte sie auch immer häufiger die Mauern verlassen und Aufträge für die verschiedenen Äbtissinnen ausführen. Sie lernte dabei den Klerus der Republik ausführlich kennen und behält diese Kontakte bis heute bei.

Im Jahr 1783, genau vierzig Jahre nach ihrem Eintritt, wurde Maria selbst Äbtissin der Klarissen. Es ist vielleicht kein Zufall, dass sich nur wenig später die Cavalieri di San Leone gründeten. Maria war schon reaktionär, bevor es diese politische Richtung überhaupt gab. Sie erlebte nicht nur die Zerstörung der Città Antica, sondern auch die Entmachtung ihres eigenen Vaters und der Nobili. Auch der Verlust der Religion, ein um sich greifender Deismus, gar Agnostizismus, und ein Niedergang der alten Sitten sind für sie kein Zufall. Als gefragte Patentante hat sie intensiv die Re-Katholisierung ihrer Familie in aufklärerischen Zeiten betrieben. Ihr Lieblingspatenkind, Marco Foscari, hat sie dabei auf den „richtigen Weg“ zurückgebracht. Innerhalb der Familie wie auch im Klerus gilt sie als gefragte Ratgeberin. Sie hat bereits drei Bischöfen als Stütze gedient.

Obwohl die Äbtissin großen Wert auf die Unabhängigkeit der Kirche im Allgemeinen und des Ordens im besonderen Wert legt, übt sie doch indirekten politischen Einfluss aus, und das nicht nur über ihren Großneffen, der als Dogenberater fungiert. Sie hält Kontakt zu ihrem Neffen Augusto Foscari, der als Kurienbischof in Rom Einsicht in interne Angelegenheiten des Vatikans hat. Da sie einige Pfarrer und jedes Ordensoberhaupt persönlich kennt – ihr Neffe Appollonio ist Abt von Santa Giovanna – verfügt sie außerdem über ein breitgefächertes Informationsnetz. Als interne Unterstützerin gilt ihre Nichte Giuseppina, die 1770 den Klarissen beigetreten ist und von ihr als Nachfolgerin aufgebaut wird. Viele halten Maria Foscari daher für mindestens so einflussreich wie den Bischof – und den macht sie durchaus geltend, um jakobinische Elemente in der Republik zu ersticken, wenn nicht offen, so doch über versteckte Kanäle …

Aussehen

Maria ist eine mittelgroße Frau, die aber im Vergleich zu ihren Geschlechtsgenossinnen oftmals etwas größer wirkt: das mag mit der geraden Statur oder der Würde ihres Amtes zusammenhängen. Obwohl sie in den letzten Jahren etwas zugenommen hat, wirkt ihr Gesicht sehr fein. Ihren ruhigen Charakter kann man schon in ihrem Gesicht erkennen, das für ihr Alter wundersam wenig faltenreich wirkt: die strenge, resolute Oberin wird man jedenfalls kaum darin sehen können, als vielmehr eine würdige, freundliche Frau, die mit sich selbst und der Welt im Reinen ist. Ihr weißes Haar erkennt man unter dem Schleier kaum. Sie hat dunkle blaue Augen.

Die Äbtissin trägt durchweg ihr Klarissengewand, einzig ein schmuckvoller Ring am Finger deutet auf das hohe Amt hin. Ihren Äbtissinenstab trägt sie nur zu offiziellen Anlässen.

Charakter

Die Klarisse gilt als ruhig, freundlich, überlegt. Man sollte sich jedoch nicht zu sehr von dem gemütlich wirkenden Charakter täuschen lassen. Maria gilt als Graue Eminenz, die ebenso bedacht ihre Fäden im Hintergrund spinnt, Korrespondenzen mit hohen Würdenträgern hält und dem palatinischen Geheimdienst mit ihrem Wissen zuarbeitet. Sie als gerissen zu bezeichnen, würde zu viel bedeuten; sie ist jedoch klug genug, in bestimmten Situationen zu schweigen. Sie reagiert eher abwartend als zupackend, überzeugt davon, dass Gott für jedes Unternehmen genug Zeit in Aussicht gestellt hat.

Die Äbtissin ist sehr interessiert an kulturellen und ausländischen Dingen. Sie hat die Bibliothek um neue Themenbereiche erweitert, da sie als sehr wissbegierig gilt. Sie soll sogar aufklärerische Werke sammeln, wenn sie wirklich den Stand der Wissenschaft erweitern und sich nicht in politische Polemiken oder antiklerikale Tiraden ergehen. Sie gilt als Förderin der musikalischen Entwicklungen in der Stadt und kümmert sich vor allem um die Zukunft der geistlichen Musik.

Maria hat eine außerordentliche Schwäche für Süßigkeiten, ihr einziges bekanntes Laster.

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