Tino Mascarpone, Kadett

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Tino Mascarpone
Aspirierender Aspirant
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Beiträge: 24
Stadtteil: Città Antica
Schicht: Nobiluomo
Beruf: Kadett
Gesinnung: Reaktionär

Tino Mascarpone, Kadett

Beitrag von Tino Mascarpone »

(Costan)Tino Macarpone

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Hintergrund

Costantino Flavio di Mascarpone e Tartuffo wurde am 30. März 1783 im Schloss zu Tartuffo geboren. Er ist das einzige Kind von Valerio II. Crispo di Mascarpone e Tartuffo und Maria del Calamare, die aus einer bedeutenden portovecchianischen Familie stammte.

Als Costantino – für den sich schnell die Kurzform Tino einbürgerte – geboren wurde, war sein Vater noch Guardiamarina und häufig im Einsatz auf See. Dies war einer der Gründe, warum die Familie lange keine weiteren Kinder hatte. Maria verstarb 1788 bei der Geburt von Tinos Schwester Elena, die nur einige Monate später ebenfalls starb. Da Valerio zu dieser Zeit noch als Capitano auf See diente, kam er einige Zeit zu seinem Großonkel Ermanno und dessen Frau. Erst mit Valerios Aufstieg zum Commodore im Folgejahr kehrte der Vater endgültig an Land zurück, da die Position des Geschwaderführers nunmehr reine Schreibtischqualität angenommen hatte. Offensichtlich fühlte sich Valerio zudem verantwortlich, persönlich Sorge für die Ausbildung seines einzigen Kindes vorzunehmen.

Obwohl Tino seine Mutter früh verloren hatte, verlebte eine unbeschwerte Kindheit, anfangs vor allem in Tartuffo, später auch in Porto Vecchio oder der Città Antica. Er entwickelte eine frühe Faszination für alles Nautische und wollte immerzu das machen, was auch sein Vater tat. Mit 7 Jahren legte er großes Geschick an den Tag, als er sein erstes Modellboot baute und dieses auf dem Rio fahren ließ. Seitdem hat sich Tino als Konstrukteur historischer Schiffsmodelle der alten Armada hervorgetan, und zwar so sehr, dass einige Familienmitglieder der Meinung waren, dass Tino als Schiffsbauer womöglich eher zu gebrauchen war denn als Kommandant auf See.

Da Valerio den Schulen als möglichen Hort „falscher Ideen“ misstraute, entschied er sich für einen Privatlehrer, der Tino eine Grundausbildung zukommen lassen sollte. Den ersten Lehrer – ein Jesuit – entließ Valerio jedoch nach nur einem Jahr, da er eine Manipulation Tinos befürchtete. Stattdessen vertraute er ihm einem alten Kameraden aus der Marine an, der ursprünglich eine akademische Laufbahn eingeschlagen hatte. Dabei lernte Tino nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch Latein, Französisch und Spanisch. Den Unterricht in Englisch nahm Valerio selbst vor, hatte er doch jahrelang in der Royal Navy gedient.

Tino zeigte sich frühzeitig als verständiger und fleißiger Schüler, der in der Theorie ein guter Seemann werden konnte, es jedoch an der Physis vermissen ließ. Tino galt als kränkliches Kind. Bei einem Unfall an den Wasserfällen des Rio wäre er beinahe ums Leben gekommen und trägt bis heute eine Narbe davon; die näheren Umstände vertieft der Sohn des zum Provveditore aufgestiegenen Mascarpone so gut wie nie.

Mit elf Jahren wechselte Tino vom Privatunterricht zur Marine-Akademie, wo er seine nautischen Studien vertiefte und nach zwei Jahren mit sehr guten Noten abschloss. Das Klima an der Akademie war ambivalent. Einerseits gefiel es Tino, dort zu lernen und mehr über seine große Leidenschaft zu erfahren – andererseits schnitten ihn seine Kameraden, da es offensichtlich war, dass er als Sohn des Provveditore begünstigt und eine sichere Stelle in der Marine erwerben würde. Der eher zärtlich gebaute Junge war Opfer von mindestens zwei Prügeleien, über die er sich jedoch ausschwieg, um nicht gegenüber seinem Vater als Schwächling dazustehen.

Ende des Jahres 1795 schloss Tino seine Ausbildung ab. Seitdem suchte Valerio fieberhaft nach einem Schiff, wo er ihn als zukünftigen Alfiere unterbringen konnte. Seine Wahl fiel zuletzt auf den Capitano Castelli – an Bord der „Tarquinio Semifreddo“, eines Schiffes, für dessen Kauf sich der Provveditore einst selbst eingesetzt hatte, sollte Tino zum Mann werden. Der war Feuer und Flamme; in der festen Überzeugung, im Dienst der Marine selbst eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und Abenteuer auf allen Weltmeeren zu erleben. Dass Tinos Wunschvorstellungen nichts mit der Realität der Marine gemeinhaben, beeindruckt den Jungen offensichtlich nicht …

Aussehen

Tino ist normal gewachsen für sein Alter. Er hat hellblaue Augen, die allerdings je nach Tageszeit und Beleuchtung grau erscheinen können. Seine dunkelblonden Haare trägt er etwas länger, vermutlich auch deswegen, um die Narbe an Hals und Wange damit besser zu verdecken. Seine Uniform verdeckt, dass er sein Körperbau etwas dünner und graziler ist, als es den Anschein hat.

Charakter

Tino verfügt über einen angeborenen, reichlich vorhandenen Elan. Er nimmt seine Pflichten nicht nur ernst, sondern überernst. Er versucht die ihm auferlegten Aufgaben nach bester Manier zu erfüllen – und empfindet Blamagen doppelt peinlich. Seine Sorge, er könnte die Familientradition nicht in einer genauso ehrenvollen Weise fortführen wie seine Vorfahren, zehrt gewaltig an seinem Selbstwertgefühl. Das hat aber keine Schüchternheit zur Folge, sondern eher den Zwang dazu, die eigene Eifrigkeit immer wieder unter Beweis stellen zu müssen.

Der Sohn des Provveditore weiß zwar ziemlich genau, wer und was er ist – er stellt sich immer mit vollem Namen und Titel vor – ergeht sich aber nicht in Hochmut. Einerseits geht Tino davon aus, dass ein zu arrogantes Verhalten ihm eher Probleme beim Aufstieg bringt und ihn den Respekt seiner Vorgesetzten kosten könnte. Andererseits hat er außer einigen Anflügen von Extravaganzen keinerlei Neigungen zur Eitelkeit. Vermutlich haben hier die Familientraditionen Einfluss gehabt: die Disziplin auf See, das Regierungsamt in Tartuffo und der praktizierte katholische Glaube haben die Mascarpone vor der Dekadenz bewahrt.

Der junge Mascarpone gilt als überdurchschnittlich intelligent, doch hat er gelernt, den Mund zu halten, wenn man ihn nicht fragt. Es muss eine dringende Situation vorliegen, die ihn zweifeln lässt, wenn Tino von sich aus in einer Gruppe das Wort ergreift, um jemanden zu korrigieren; offensichtliche Lügen bzw. Unwahrheiten sieht sich der Junge sofort veranlasst richtigzustellen. Mangelnde Aufrichtigkeit gilt für Tino als unhaltbarer Zustand.

Viel häufiger dagegen passiert es, dass er in seiner fast kindlichen Ehrlichkeit Sachen sagt, die er für selbstverständlich hält, aber anderen zum Nachteil gereichen. In dieselbe Kategorie fällt sein manchmal ins Träumerische reichender Geist, der die Vergangenheit Palatinas romantisiert und sich zum Ziel gesetzt hat, selbst eines Tages Admiral zu werden. In dieser Hinsicht verfügt Tino über ein sehr großes Ego, aber weniger aus Hochmut, denn vielmehr aus der naiven Überzeugung, die Wiederherstellung der Armada samt Wiedereinsetzung des Admirals sei eine Selbstverständlichkeit.

Tino verfügt über das zweifelhafte Talent, dass sein Überschwang manchmal flüssig ins Malheur übergeht und darüber hinaus über eine ganze Reihe von Unverträglichkeiten, Allergien und Krankheiten, die eher wenig förderlich für das Seeleben sind. Darunter zählt etwa Ausschlag beim Verzehr von Sauerkraut, Heuschnupfen gegen Zitrusfrüchte oder prinzipielle Unmusikalität bei Seemannsliedern (die er dennoch zum Schrecken seiner Umgebung gerne anstimmt).
Palatina erwartet, dass jeder Mann seine Pflicht tun wird. - Unbekannt

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