Die Marine (Marina militare)

Hier stehen alle wichtigen Informationen zu Kultur, Administration, Geschichte, Natur, Militär und Wirtschaft Palatinas im ausgehenden 18. Jahrhundert.
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Valerio Mascarpone
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Die Marine (Marina militare)

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Re: Die Marine (Marina militare)

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Geschichte der Marine Palatinas seit 1600

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Die Seeschlacht bei Mandragola (1570)

Der Niedergang der Marine Palatinas, der „Armada“, begann bereits ab dem 17. Jahrhundert. Er geht mit der beginnenden Dominanz der Niederländer im Mittelmeerraum einher. Hatten früher palatinische Händler mit dem Orient und dem westlichen Mittelmeer gehandelt, so brachten die Niederländer aus Ostindien die Güter direkt aus dem Fernen Osten nach Italien. Einige Zeit zehrten die Palatiner noch von den Absatzmärkten des Reiches, weil deutsche Kaufleute vornehmlich in Italien kauften. Mit den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges fiel auch diese Einnahmequelle weg.

Je weniger palatinische Kaufleute die Meere befuhren, umso fragwürdiger wurde der Unterhalt einer Flotte, die dem Handel folgte. Im selben Maß wie Palatinas Handelsschifffahrt zurückging, wurde die Armada zurückgebaut. Aus Kostengründen wurde die letzte Galeasse bereits um 1620 außer Dienst gestellt. Als Palatina Venedig im Krieg um Candia (1645-1669) zur Hilfe eilte, umfasste die Flotte noch etwa 20 Schiffe; zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714) waren es noch ein gutes Dutzend. Danach verliert sich auch die Spur der "Fanti da mar", der Elite-Marinetruppen.

Auch die Komposition der Schiffe änderte sich in den beiden Jahrhunderten. Im Laufe des 17. Jahrhunderts zeigten sich die Nachteile der Galeere immer offener: große Mannschaften und geringe Feuerkraft erwiesen sich als Dukatengrab. Nach dem Krieg um Candia baute Palatina nur noch in Ausnahmefällen Galeeren, und wenn, dann als schwimmende Gefängnisse. Der freiwillige Ruderdienst wich im Barockzeitalter der Galeerenhaft. Die Republik ließ die Schiffe, nachdem sie veraltet waren, nicht mehr neu bauen.

Spätestens ab 1720 geriet der Schiffsbau in eine existenzielle Krise. Der Raubbau an den Ressourcen hatte die Republik über Jahrhundert entwaldet. Die Oberschicht bestand darauf, wenigstens Teile der Waldlandschaft zu bewahren. Für kurze Zeit versuchte die Republik über Holzimporte das Problem zu lösen, sah bald aber ein, dass die Funktion der Marine nicht mehr ihren Unterhalt rechtfertigte. Das Arsenale ließ am 6. Juni 1735 das letzte Schiff der Republik vom Stapel, die Galeere „Preziosa“, die bis heute im Dienst der Serenissima steht.

Es war zugleich das Ende des Arsenale als Werft und nautisches Zentrum Palatinas. Bereits damals Teil der Cittadella, wurde sie nun vollständig Teil der Armee und das Arsenalbecken der eigentliche Hafen der verkleinerten Armada. Der Admiral behielt nominell seine Stellung als Teil der Regierung Palatinas, doch kam es immer wieder vor, dass Dogen keinen Admiral seither ernannten und selbst den Oberbefehl über die Armada übernahm, welche das Heer immer wieder als „teuerstes Spielzeug der Dritten Republik“ verspottete. Seit diesem Datum spricht auch niemand mehr von der „Armada“ sondern schlicht von der (Militär-)Marine („Marina militare“).

Ohne Holz und Werft kam es seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowieso für die Palatiner billiger ihre Schiffe bei den Briten zu kaufen, statt diese selbst zu bauen. Alle Schiffe der Republik sind daher britische Modelle. Die Briten sind mittlerweile die wahren Herren des Mittelmeers und haben selbst die Spanier abgelöst. Palatina ist demnach nicht nur wirtschaftlich, sondern auch nautisch vom englischen Löwen abhängig. Während die Marine genau eine große Fregatte mit 40 Kanonen besitzt, handelt es sich dabei nach englischen Maßstäben um eine Fregatte 5. Grades. Die Royal Navy besitzt nicht nur gleich 70 solcher Schiffe – sie wartet auch mit bedeutend größeren Modelle auf.

Da die Briten das Mittelmeer sicher halten, hat die Marine sich vor allem auf den Küstenschutz und Piratenabwehr verlegt. Das Militär sieht sie vor allem als Werkzeug zur schnellen Truppenverlegung an und als Abschreckung nach innen: die Galeerenhaft auf der „Preziosa“ gilt als eine der berüchtigsten Strafen, die bei liberalen Tendenzen drohen.
Es gibt drei Dinge, meine jungen Herren, die Sie sich immer ins Bewusstsein rufen müssen. Erstens: Sie müssen immer Ihren Befehlen gehorchen. Zweitens: Sie müssen jeden Mann als Ihren Feind ansehen, der schlecht über Ihren König spricht. Drittens: Sie müssen die Franzosen wie den Teufel hassen. - Horatio Nelson

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Valerio Mascarpone
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Dienstgrade der Marina Militare

Die Flotte Palatinas hat mit ihrer erzwungenen Umwandlung auch interne Änderungen durchgemacht. Da Marine und Esercito immer mehr aufeinander abgestimmt wurden, gab es auch einige Angleichungen, angesichts des Niedergangs verschwanden Ränge und Spezialisierung teilweise ganz. Kannte die Armada des 16. Jahrhunderts noch eine Unterteilung von normaler Crew, unterer Equipage, oberer Equipage, Unteroffizieren und Offizieren, so ist nahezu der gesamte Mittelbau in neueren Zeiten weggefallen. Schiffszimmerleute, Segelflicker oder Zahlmeister sind nunmehr Spezialaufgaben einiger Dienstgrade. Eine besondere Aufwertung hat der Nostromo (Bootsmann) erfahren: war dieser in der Zweiten Republik noch Teil der Oberen Equipage, so zählt er nunmehr zu den Unteroffizieren. Der Grad des Leutnants, früher nur Unteroffizier, gehört nunmehr zu den Offizieren und nennt sich Guardiamarina. Der Rang des Galeoto, heißt des Ruderers, ist dagegen ganz verschwunden, ähnlich wie der des Navigators und Sekretärs. Mit der Rationalisierung und Zentralisierung der Marine in der Cittadella ist der Grad des Provveditore Maggiore weggefallen und der Commodore hat seine Bedeutung geändert. Zwar gibt es de jure noch den Rang des Admirals - de facto wird er aber nicht mehr besetzt.

Nachfolgend sind die Ränge und ihre Zeichen aufgeführt, die mit der Reform von 1793 in Kraft getreten sind. Die Zeichen bilden die Verzierungen am Kragen ab und dienen in der Marineverwaltung als Chiffren. Als Abzeichen im normalen Umgang haben sie nur eine sehr nachgeordnete Beduetung.


Mannschaft (Equipaggio)

Marinaio di terza classe (Matrose 3. Klasse)
Marinaio di seconda classe (Matrose 2. Klasse), inlusive Velaio (Segelmacher) und Calafato (Pechmischer)
Marinaio di prima classe (Matrose 1. Klasse), inklusive Nocchiere (Steuermann) und Maestro d'Ascia (Schiffszimmermann)

Unteroffiziere (Sottoufficiali)

Nostromo (Bootsmann), inklusive Questore (Zahlmeister)
Comito (Kommissar), inklusive Medico (Schiffsarzt)
Alfiere (Fähnrich)

Offiziere (Ufficiali)

Guardiamarina (Leutnant)
Commandante (Kommandant)
Capitano da Mar (Kapitän)

Flagoffiziere

Commodore
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Ammiraglio
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Equipaggio (Mannschaft)

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Marinaio di terza classe (Matrose 3. Klasse) ist der unterste Dienstgrad und wird umgangssprachlich auch als „Schiffsjunge“ bezeichnet. Je nach Spezialisierung werden alle Matrosen durch eine genauere Bezeichnung gekennzeichnet, die auf den Ort hinweist, wo diese becshäftigt sind (del trinchetto, della maestra, della mezzana, della cima, della riserva etc.)). Für gewöhnlich können Schiffsjungen mit 16 Jahren anheuern, doch es hat schon immer Ausnahmen von dieser Regelung gegeben.

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Marinaio di seconda classe (Matrose 2. Klasse) ist der zweite Mannschaftsgrad und wird manchmal auch „Leichtmatrose“ genannt. Fähige Matrosen können nach achtzehn Monaten auf See in diesen Rang erhoben werden.

Auf der Ebene der Matrosen zweiter Klasse rangiert auch der Velaio (Segelmacher), der Assistente d'Ascia (Schiffszimmermann) und der Calafato (Pechmischer), die aufgrund ihrer handwerklichen Fähigkeiten bessergestellt sind. Auch der Nocchiere (Steuermann) und der Assistente di cucina (Küchenjunge) haben diesen Rang. Der Steuermann erhält eine geringere Heuer als die Handwerker, hat jedoch dasselbe Ansehen; der Küchenjunge erhält dagegen einen noch geringeren Lohn als der Steuermann und hat nahezu keinerlei Prestige.

Auf kleineren Schiffen gibt es jeweils einen Handwerker, auf größeren Schiffen zwei. Ähnliches gilt für den Küchenjungen. Die Zahl der Steuermänner kann variieren.

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Marinaio di prima classe (Matrose 1. Klasse) ist der höchste Mannschaftsgrad und hat eine maatsähnliche Stellung. Er setzt ein Mindestalter von 18 Jahren und eine Dienstzeit von vier Jahren auf See voraus, von denen er wiederum mindestens achtzehn Monate als Matrose 2. Klasse gedient haben muss.

Auf dieser Ebene rangiert auch der Nocchiere Maggiore (Obersteuermann) der zu den angesehensten und bestbezahlten Nichtoffizieren gehört.

Der Velaio Maggiore (Segelmachermeister), der Maestro d'Ascia (Schiffszimmermannmeister) und der Calafato Maggiore (Pechmischermeister) erhalten wie der Nocchiere Maggiore eine höhere Heuer und bilden einfache Matrosen der 3. Klasse als Lehrlinge aus, damit diese auf den Dienst als Velaio/Assistente d'Ascia/Calafato vorbereitet sind.

Kein Handwerker, aber mit einem etwas erhöhten Geld und gutem Ansehen ausgestattet, ist der Assistente di Medicina (Schiffarztgehilfe), der dem Medicus im Nostromo-Rang untersteht und von diesem ausgebildet wird. Der Cuoco di bordo (Schiffskoch/Smutje) leitet den Küchenjungen an und untersteht dem Nostromo di Questura (Questore). Er bekommt den geringsten Lohn, aber sein Ansehen ist besser als das der gewöhnlichen Matrosen 1. Klasse. Sollte ein Kaplan an Bord sein, so steht ihm ein Ministrant zur Seite, der ebenfalls als Matrose 1. Klasse gilt.

Obersteuermann, Oberhandwerker und Koch sind auf jedem Schiff nur einmal vertreten; Schiffarztgehilfen kann es auf großen Schiffen auch zwei geben.
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Sottoufficiali (Unteroffiziere)

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Der Nostromo (Bootsmann) ist der Anführer einer sog. "Ora" (Stunde). Für gewöhnlich wechseln sich die Mannschaften in ihrer Arbeit alle vier Stunden ab. Der Nostromo ist der Anführer einer solchen "Stundengruppe" die sich sinnigerweise ebenfalls Ora nennt. Ihm unterstehen nicht immer, aber in den meisten Fällen, zwei Marinai di prima classe, die einer Ora von 3 bis 9 Marinai geringeren Grades vorstehen.

Aufgrund dieser Schichtbelegung gibt es für die meisten Arbeitsbereiche des Schiffes (Cima, Trinchetto, Maestra, Mezzana, Riserva etc.) demnach zwei Nostromi: einen Nostromo der ersten Stunde und einen Nostromo der zweiten Stunde. So beginnt die Ora der ersten Stunde ihre Arbeit von Mittag an bis 4 Uhr Nachmittag, nach dem Schichtwechsel übernimmt die Ora der zweiten Stunde bis 8 Uhr Abend. Dann kehrt die Ora der ersten Stunde zurück und übernimtm die Arbeit bis Mitternacht.

Der Nostromo steht der Ora nicht nur vor, sondern betreut sie auch und vertritt sie gegenüber den höherrangigen Comiti, melden Probleme und prüfen das ihnen zugewiesene Material. Sie sind die ersten, die beim Signal des Comito loslaufen und die weniger erfahrenen Matrosen delegieren. Zusammen mit den Matrosen 1. Klasse sind sie für die Ausbildung neuer Matrosen in ihrer Ora zuständig. Da die Zahl der Nostromi stark mit der Anzahl der Segel und Masten zusammenhängt, schwankt sie von Schiff zu Schiff. Ihren Beinamen erhalten die Nostromi je nach Einsatzort und Ora. So ist der Nostromo del Trinchetto di seconda ora der Nostromo, der zur zweiten Stunde für die Arbeiten in der Nähe des Fockmastes zuständig ist.

Eine besondere Aufgabe, die einem Nostromo zugeteilt werden kann, ist die des Questore (Zahlmeister) der als Kassenwart und Proviantmeister des Schiffes gilt; ihm untersteht der Koch im ersten Mannschaftsgrad und er ist der Ansprechpartner der verschiedenen Handwerker an Bord. Auch der Medico (Schiffsarzt) ist vom Rang her ein Nostromo, dem auf größeren Schiffen ein oder zwei Gehilfen im Rang eines Matrosen erster Klasse behilflich sind, und der direkt dem Kapitän untersteht. Auch ein Cappellano (Kaplan) steht im Rang des Nostromo, untersteht allerdings wie der Medico direkt dem Kapitän; Kaplane findet man üblicherweise nur auf Schiffen, die mehr als 150 Matrosen haben.
Besonders beliebt ist die Position des Capo Cannoniere (Chefkanonier), der zusammen mit den Cannonieri für Instandhaltung und Prüfung der Kanonen zuständig ist und im Gefechtsfall die Geschütze verantwortet; er untersteht keinem Comito, sonderm dem Kommandanten.

Für den Grad eines Nostromo gilt ein Mindestalter von 20 Jahren. Für gewöhnlich muss ein Matrose fünf Jahre auf See gedient haben und davon mindestens ein Jahr Matrose erster Klasse gewesen sein. Vor allem Steuerleute und Kanoniere haben gute Chancen. Für die Nachfolge als Medico kommen nur dessen Gehilfen infrage. Die Handwerker gelten als prädestiniert für die Arbeit als Questore.

Unteroffiziere ab dem Rang eines Nostromo erhalten von der Republik eine kleine Pension inklusive Bürgerrecht (so sie dieses noch nicht haben). Das setzt eine ehrenhafte Entlassung aus dem Dienst voraus.

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Der Comito (Kommissar) gilt als Synapse, als Schaltstelle im Nervensystem einer jeden Kommandostruktur der Marine. Er setzt die Befehle in die Tat um, die man ihm gibt, koordiniert das Geschehen. Auf Rahseglern pfeift er zum Kommando, damit die Matrosen die Segel in einer bestimmten Art ausrichten. Ihm unterstehen die Nostromi der ersten und der zweiten Ora, deren Arbeit er prüft, überwacht und kontrolliert. Er steht dem jeweiligen Arbeitsbereich eines Schfifes vor, von der sich auch sein Name ableitet (del Trinchetto, della Mezzana, della Maestra etc.).

Die Gruppe aus 20-30 Männern, die aus den Stundengruppen der Nostromi gebildet wird, nennt sich "Comitia". Als Quartiermeister ist er für die Disziplinierung dieser Abteilung zuständig. Er darf von Prügel und andern Strafen Gebrauch machen, wenn es darum geht, ein Exempel zu statuieren, Störenfriede zu maßregeln oder die schlechte Moral zu bessern. Der Comito ist für die Ausbildung der Nostromi zuständig.

Auf größeren Schiffen können zusätzliche Comiti für einen Bereich benannt werden, so kann beispielsweise der Hauptmast auf einer Fregatte zweigeteilt werden: in dem Fall gibt es einen Comito für den oberen Mastbereich und einen für den unteren Mastbereich. Zusätzlich gibt es einen Comito di Vigilanza (Wachkommissar), der keine Matrosen befiehlt, dafür aber jene Schiffsleute kontrolliert, die keiner festen Comitia zugeordnet sind. Als "freier" Comito inspiziert er das Schiff um Meutereien oder Disziplinlosigkeiten aufzudecken und seine Kollegen zu warnen; auf größeren Schiffen kann eine nicht definierte Zahl von ihnen ernannt werden, die einer Art Polizeiwache ähneln. Zuletzt gibt es noch einen Comito dei Domestici (Kommissar des Haushalts), der dem freien Personal, wie etwa Dienern, sowie Handwerkern vorsteht, die nicht als Matrosen an Bord dienen - so etwa Bäckern, Fleischern und Barbieren. Er ist außerdem für die Kontrolle des Questore und dessen handwerker zuständig. Comito di Vigilanza wie auch der Comito dei Domestici sind dem Guardiamarina unterstellt.

Das Mindestalter eines Comito beträgt 20 Jahre. Sechs Jahre und sechs Monate Dienstezeit auf See werden vorausgesetzt; achtzehn Monate davon müssen im Rang eines Nostromo abgeleistet werden

Aufgrund der wenigen Offiziersstellen in der Marine endet die Karriere der meisten Nicht-Nobili an dieser Stelle. Comiti, die ehrenhaft aus dem Dienst entlassen wurden, werden von der Republik mit einer guten Pension ausgestattet. In einigen Fällen hat man obdachlosen Comiti im Alter eine kleine Wohnung zugestanden.

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Der Alfiere (Fähnrich) ist vom Namen her der Fahnenschwenker, der Signale an fremde Schiffe weiterleitet und mit diesen kommuniziert. Er ist aber weit mehr als das, denn mit dem Alfiere überschreitet man die feine Linie vom groben, harten Einsatz der Mannschaft in die feine, wohlkoordinierte Welt der Elite. Der Alfiere wird in seinem Rang bereits auf seine Laufbahn vorbereitet, ab jetzt gilt taktisches und strategisches Geschick. Meistens sorgt ein Offizier dafür, dass der Alfiere bereits früh alle Facette der Schiffsführung erlernt. Damit ist der Fähnrich auch ein Lehrling, der an der Schwelle zur Offizierslaufbahn steht.

Hier offenbart sich dann auch, dass es sich bei Palatina um eine oligarchische Republik handelt, denn viele der noblen und reichen Familien, die einen Seitenzweig in der Marine unterhalten, versuchen ihren Sohn nach einer Ausbildung an der Akademie recht schnell in diesen Rang zu hieven. Von dort erhofft man sich dann einen weiteren Aufstieg in höhere Ränge, um das Prestige der Dynastie zu mehren. Das Mindestalter beträgt für Offizierssöhne nur 12 Jahre.
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Ufficiali (Offiziere)

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Nach seiner Beförderung wird der Alfiere zum Guardiamarina erhoben, dem Leutnant an Bord eines Schiffes. Das setzt ein Mindestalter von 20 Jahren, ein abgeschlossenes Examen in Navigation, Seetaktik und Geographie, sowie mindestens eine Seedienstzeit von sieben Jahren voraus. Der Guardiamarina gilt als Vertreter des Kommandanten und hat bereits ein ausgeprägtes taktisches und strategisches Wissen. Ihm unterstehen die Alfieri - die ihm anvertraut sind - und der Questore. Daher gilt er auch als oberster Aufseher des Schiffes, der den Kapitän über Bestände, Ausrüstungen, Lecks und über nötige Einkäufe infomiert. Seit dem Wegfall des Navigatore hat er dessen Funktion übernommen und führt Logbuch. Der Guardiamarina bildet zusammen mit dem Commandante, dem Capitano da Mar und dem Medico einen Rat an Bord eines Schiffes. Auf größeren Schiffen kann es einen zweiten Guardiamarina geben, der eine Gruppe von Comiti befehligt, um den Kommandanten zu entlasten.

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Der Commandante unterstützt zusammen mit dem Guardiamarina die Arbeit des Kapitäns und gilt als „Nummer Eins“ nach dem Capitano an Bord. Er befehligt die Comiti und den Capo Cannoniere, auf manchen Schiffen auch den Nocchiere Maggiore. Noch in der Zweiten Republik zeigten Kommandanten eine große Freiheit hinsichtlich eigenständiger Entscheidungen. Ein altes Gesetz regelt, dass beim Tod eines Kapitäns automatisch der Kommandant dieses Schiffes zum Kapitän aufsteigt. Mittlerweile handelt es sich dabei nur noch um eine Interimslösung, die von einem Provveditore bestätigt werden muss - der sich vorbehält, den Posten anders zu besetzen. Die Häufung von merkwürdigen Schiffsunfällen in Zeiten mangelnder Beförderungsperspektiven haben daran ihren Anteil.

Die Ernennung zum Commandante setzt ein Mindestalter von 23 Jahren, zwei Jahre Dienstzeit als Guardiamarina und insgesamt eine Dienstzeit von zehn Jahren voraus. Zusätzlich ist eine Fechtprüfung abzulegen: ein Relikt aus der Vergangenheit, als Kommandanten noch den Fanti da Mar vorstanden und als Truppenführer galten.

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Der Capitano da Mar ist der Herr eines Schiffes. Er ist der oberste Befehlshaber, und besitzt nicht nur Ansehen und Prestige, sondern kann eigenmächtig Entscheidungen treffen. Manchmal ist er ein Mann der jahrelang zur See gefahren und abgehärtet ist, und sich nautisches Wissen angeeignet hat; weitaus häufiger ist er ein Sohn aus guter Familie, der die Marineakademie besucht hat und als Alfiere anfing.

Interessanterweise setzt der Dienstgrad bis heute weder ein Mindestalter, noch eine Mindestdienstzeit voraus. Einzige Anforderung ist, dass man vorher als Commandante gedient hat. Ab dem späten 18. Jahrhundert wurde daher ein weiteres Examen eingeführt, dass Kommandanten ablegen müssen, um zur Übernahme einer Kapitänsstelle befähigt zu sein; neben taktischer und strategischer Seekriegsführung, Fechtkampf, Handelsexpertise und Fremdsprachen (zwei der drei Sprachen Spanisch, Französisch oder Englisch sind zu beherrschen) gehört dazu auch ein Kurs in Etiketten und Manieren. Die Beförderung zum Kapitän erfolgt allerdings erst, wenn ein Schiff für den Aspiranten freigeworden ist.
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Ufficiali Ammiragli (Flaggoffiziere)

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Eigentlich ist der Commodore (Kommodor) der Führer eines Geschwaders und ein Offizier im taktischen Einsatz. Allerdings hat der Abstieg der Marine diesen Grad verformt. Zuerst hatte der Rückgang der Schiffszahl dazu geführt, dass man den Grad eines Commodore Maggiore abschaffte, der Anführer der größten Geschwader der Republik. Mittlerweile ist man am Punkt angekommen, dass es de facto gar keine Geschwader gibt. Auf dem Papier existieren noch drei Konvois (Sirena, Torre San Giovanni, Mandragola), allerdings werden sie nicht aktiv genutzt.

Das hat dazu geführt, dass der Commodore immer mehr zu einem Schreibtischjob wurde. Der Geschwaderführer könnte zwar in den Seedienst zurückversetzt werden - aber wann sollte das schon sein? Dennoch leistet sich Palatina immerhin drei Commodori, die den Provveditore bei seiner Arbeit unterstützen. Ansonsten dienen sie als Schaltstelle zwischen den Kapitänen und dem Provveditore.

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Der Provveditore (früher mit dem Zusatz "da Mar") war einst der höchste strategische Leiter eines Operationsgebietes. In der Glanzzeit des Dogen Tiberio Braccioleone waren es vier: Sirena, Corno Torro, Torre San Giovanni und Mandragola. Ihnen stand der Provveditore Maggiore vor, der in Porto Vecchio residierte, und zusammen mit den anderen Provveditori und mit dem Admiral die langfristigen strategischen Überlegungen tätigten.

Heute sind von den Operationsgebieten nur noch die Namen von drei Geistergeschwadern übrig, die allein als Feigenblatt seekriegstechnischen Prestiges weiterbestehen. Der Provveditore hat auch seinen Sitz nicht mehr in Porto Vecchio, sondern in der Admiralität des Arsenale und leitet von der Cittadella aus die Marineoperationen. Die Commodori unterstützen ihn bei seiner Arbeit.

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Der Ammiraglio war einst der oberste Befehlshaber der gesamten Armada. Er gehörte wie der General der Signoria an, hatte wie dieser beratende Funktion und galt als einer der sieben mächtigsten Männer der Republik. Ähnlich wie die Dogenberater galten auch Admiräle als gute Kandidaten für das Dogenamt, wobei es nur zweimal vorgekommen ist, dass sich dieser Karriereaufstieg realisierte.

Ab dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts geschah es allerdings immer seltener, dass die Dogen von Palatina einen Admiral benannten. Der Rückbau der Provveditori und die Abschaffung des Provveditore Maggiore führte dazu, dass der letzte Provveditore von Palatina zum Ersatzadmiral wurde. Angesichts der verkleinerten Marine reichte die neue Organisationsstruktur aus. Aus Sicht der Signoria legitimierte die Flottenschwäche kein eigenes Kabinettsmitglied mehr. Auch das Militär hatte ein Interesse daran, die Marine zu schwächen, um einen Konkurrenten bei der Verteilung von Staatsgeldern auszuschalten und selbst Einfluss auf den Schiffsverkehr zu nehmen. Der Posten ist demnach seit mehr als dreißig Jahren unbesetzt.
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Uniformen der Mannschaft

Seit jeher hat sich Nachtblau als die Uniformfarbe Palatinas durchgesetzt. Bereits die Fanti da Mar trugen Uniformen dieser Coleur, zu einer Zeit, als das Uniformwesen in Armada und Legione noch nicht vollumfänglich entwickelt war. Und obwohl bis heute die allgemeinen Regelungen nicht immer beachtet werden – besonders auf Mannschaftsebene begnügt man sich nur mit einer Jacke in dieser Farbe – hat doch die Uniformierung im Laufe des 18. Jahrhunderts zusehends an Verbreitung gewonnen. Die Marine führt die Traditionen der Armada fort, und hat viele Traditionen beibehalten, verfeinert und erweitert. Insbesondere in den höheren Graden gibt es ein sehr differenziertes System, dass es jedem Matrosen ermöglicht festzustellen, mit wem er gerade zu tun hat.

Obwohl sich keine einheitliche Uniform bei der gewöhnlichen Mannschaft durchgesetzt hat, konnte es die Marine dennoch durchsetzen, dass zumindest eine nachtblaue Jacke als Erkennungszeichen der Matrosen dient. Diese zeigt den Rang eines Matrosen an.

Marinai di terza classe
Nachtblaue Jacke mit sechs Holzknöpfen.

Marinai di seconda classe
Nachtblaue Jacke mit sechs grauen Zinnknöpfen. Handwerker, Küchenjunge und Steuermann tragen zusätzlich am Kragen einen Anstecker (Axt, Löffel, Steuerrad etc.) aus Zinn.

Marinai di prima classe
Nachtblaue Jacke mit sechs roten Messingknöpfen. Handwerker, Küchenjunge und Steuermann tragen zusätzlich am Kragen einen Anstecker (Axt, Löffel, Steuerrad etc.) aus Messing.
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Uniformen der Unteroffiziere

Bereits im Spätmittelalter galt der Comito als der Grad, der eine Zäsur darstellte, und deshalb klar hervorgehoben wurde. Im 18. Jahrhundert wurde auch der Nostromo aufgewertet und machte eine ähnliche Entwicklung durch. Beide Grade legen daher Wert auf Distinktion. Da beide außerdem eine wichtige Funktion als Schaltstelle zwischen der befehlenden Offiziersebene und der ausführenden Mannschaftsebene einnehmen, mussten sie allein deswegen für Mannschaft und Offiziere stets vom Rest der Mannschaft unterscheidbar sein.

Nostromo
Nachtblaue, verlängerte Jacke mit acht goldenen Knöpfen und zwei zusätzlichen Knöpfen. Ein goldener Streifen glänzt auf seinem Kragen. Nostromi tragen eine nachtblaue Mütze, um sie innerhalb einer Ora von anderen zu unterscheiden. Capo Cannoniere, Medico und Schiffsarzt haben eigene Uniformen, die aber an das Modell stark angepasst sind. Der Cappellano trägt Habit bzw. Soutane.

Comito
Nachtblauer Herrenrock mit acht goldenen Knöpfen und vier zusätzlichen Knöpfen. Ein goldener Streifen mit einem zusätzlichen Knopf glänzt an seinem Kragen. Comiti tragen einen nachtblauen, schmucklosen Dreispitz, um sie innerhalb einer Comitia zu unterscheiden. Der Comito trägt einen Stock bei sich, der als Symbol seiner Züchtigungsgewalt gilt (und auch eingesetzt werden kann). Comiti tragen weiße Handschuhe. In seiner Seitentasche trägt der Comito eine gut erkennbare, silberne Pfeife, die seit dem Mittelalter als eigentliches Erkennungszeichen dient.

Alfiere
Nachtblauer Herrenrock mit acht goldenen und sechs zusätzlichen Knöpfen. Alfieri tragen einen nachtblauen Dreispitz mit einem goldenen Rand. Der Fähnrich trägt einen Stock bei sich, der aber im Gegensatz zu dem des Comito keinen Rutenaspekt hat; stattdessen hat er einen runden oder kunstvoll gestaltete Knauf und ähnelt einem Spazierstock. Alfieri tragen weiße Handschuhe und weiße Manschetten, allerdings keine Manschettenknöpfe. Charakteristisch ist ein übergroßer weißer Kragen, auf dem ein goldener Streifen mit einem Stern glänzt.
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Re: Die Marine (Marina militare)

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Uniformen der Offiziere

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Die Schiffselite hatte sich immer entsprechend gekleidet, um sich als solche abzuheben; bis ins sechzehnte Jahrhundert war aber die Form kaum geregelt, und selbst ins 18. Jahrhundert hinein gab es noch kein übergreifendes System. Manche Nobili, die als Kapitäne fungierten, trugen oftmals einen ganz anderen Stil und Phantasieuniformen nach ihrem Gusto, wieder andere trugen Alltagskleidung (die bei einem Nobiluomo prächtig genug war, um sich als Kapitän Aufmerksamkeit zu verschaffen). Seit dem 18. Jahrhundert wurde allerdings die Offiziersuniform in geregeltere Bahnen gelenkt.

Guardiamarina
Nachtblauer Herrenrock mit acht goldenen und acht zusätzlichen Knöpfen. Der Herrenrock ist an den Säumen golden verziert. Zwei goldene Streifen glänzen auf seinem Kragen. Der Leutnant trägt einen nachtblauen Dreispitz, der deutlich ornamentierter ist als der des Alfiere. Er trägt keinen Stock, sondern einen Offizierssäbel. Er trägt außerdem weiße Handschuhe, weiße Manschetten und goldene Manschettenknöpfe. Auf seinen Schultern ruhen silberne Epauletten, aber ohne Fransen.

Commandante
Nachtblauer Herrenrock mit acht goldenen und acht zusätzlichen Knöpfen. Der Herrenrock ist an den Säumen und an den Ärmeln golden verziert. Zwei goldene Streifen mit einem zusätzlichen Knopf glänzen auf seinem Kragen. Der Kommandant trägt einen an den Rändern golden verzierten Zweispitz, den er quer trägt. Zusätzlich trägt er einen Offizierssäbel. Er trägt weiße Handschuhe, weiße Manschetten und zwei Paar goldene Manschettenknöpfe. Auf seinen Schultern ruhen silberne Epauletten mit dünnen Fransen.

Capitano da Mar
Nachtblauer Herrenrock mit acht goldenen und acht zusätzlichen Knöpfen sowie einem großen goldenen Knopf auf der linken Seite(„Button del Capitan“). Der Herrenrock ist an den Säumen und Ärmeln verziert. Zwei goldene Streifen mit einem Stern glänzen auf seinem Kragen. Der Kapitän trägt einen Zweispitz mit goldenen Verzierungen quer; an diesem ist selbst gewählter Hutschmuck befestigt (Kokarde, Feder, Band etc.). Sein Offizierssäbel ist länger und reicher verziert als der des Gaurdiamarina oder Commandante. Er trägt weiße Handschuhe, weiße Manschetten und vier Paar goldene Manschettenknöpfe. Auf seinen Schultern ruhen goldene Epauletten mit dünnen Fransen.
Es gibt drei Dinge, meine jungen Herren, die Sie sich immer ins Bewusstsein rufen müssen. Erstens: Sie müssen immer Ihren Befehlen gehorchen. Zweitens: Sie müssen jeden Mann als Ihren Feind ansehen, der schlecht über Ihren König spricht. Drittens: Sie müssen die Franzosen wie den Teufel hassen. - Horatio Nelson

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