Die Signoria (Kabinett)
Zusammensetzung
Die Signoria bildet die eigentliche Regierung Palatinas. Sie besteht aus dem Dogen als Oberhaupt, den Dogenberatern der vier Viertel San Pietro, San Paolo, Città Nuova und Città Antica, sowie dem General und dem Admiral. Die Dogenberater und die beiden militärischen Führer haben Ministerfunktion mit Geschäftsbereichen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich diese immer wieder geändert. Ende des 18. Jahrhunderts sind sie folgendermaßen aufgeteilt:
Città Antica: Außenpolitik, Handel, Geheimdienst (Dogenberater des Äußeren)
Città Nuova: Innere Verwaltung, Justiz, Kultur (Dogenberater des Inneren)
San Pietro: Wirtschaft, Finanzen (Dogenberater des Wohlstands)
San Paolo: Landwirtschaft, Infrastruktur, Post (Dogenberater der Provinzen)
General: Verteidigung zu Land
Admiral: Verteidigung zur See
Seit der Dritten Republik werden Admiräle nur noch selten ernannt, da die Marine an Bedeutung eingebüßt hat. Oftmals übernimmt der Doge diese Rolle selbst.
Dogenberater werden auf 3 Jahre vom Parlamento gewählt und scheiden automatisch aus dem Amt; eine Wiederwahl ist erst nach 8 Jahren wieder möglich. Der Doge wird auf Lebenszeit gewählt, kann aber deutlich einfacher als in der Zweiten Republik gestürzt werden.
Aufgaben und Rechte
- Der Doge ernennt General und Admiral mit Billigung des Parlamento.
- Der Doge hat bei Besprechungen und Beschlüssen in der Signoria das letzte Wort.
- Der Doge ist Oberster Richter der Republik.
- Der Doge kann beruhend auf bereits bestehenden Gesetzen Dekrete erlassen („Decreti“).
- Der Doge kann den Kammern Gesetzesvorlagen überreichen.
- Der Doge unterzeichnet von den Kammern beschlossene Gesetze.
- Dogenberater können über einen Kabinettsbeschluss Gesetze in die Kammern einbringen.
- Dogenberater können Untersuchungs-, Korruptions- und Amtsenthebungsverfahren gegen Minister, den Admiral, den General, andere Dogenberater, sowie den Dogen anstrengen; es bedarf der Zustimmung des Parlamento, im Falle des Dogen der zusätzlichen Zustimmung durch den Senat.
- Dogenberater prüfen die Dekrete und Gesetzesvorschläge des Dogen.
- Dogenberater gelten als oberste Vertreter der ihnen zugeordneten Viertel.
- Admiral und General dürfen durch einen hohen Militär vertreten werden; sie haben vor allem beratende Funktion.
Geschichte der Signoria
Der Name lässt auf ihren Ursprung schließen: die Signoria ist ein Relikt der Signoria der Malpazzi, als Palatina noch eine Markgrafschaft bzw. ein Herzogtum war. Es handelte sich um den Signore selbst und einen kleinen Kreis von Beratern – die aber im Vergleich zu den Dogenberatern so gut wie machtlos waren. In der Zweiten Republik ersetzte der Doge den einstigen Fürsten, ihm wurden die Vorsteher der vier Viertel an die Seiten gestellt, und deren Kompetenzen so erweitert, dass sie den Dogen unter Kontrolle halten konnten. Im Laufe der Zweiten Republik entwickelte sich das Gremium zu einem Kabinett, wobei der Doge weitaus mächtiger war als in der gegenwärtigen Zeit – beispielsweise konnte er nahezu gegen alle Beschlüsse des Großen Rates ein Veto einlegen.
In der Endphase der Zweiten Republik verlor das Amt des Dogen immer mehr Macht und wurde zum Spielball des Patriziats. Ab der Dritten Republik (1733-1792) wurde der Doge zur bloßen Staffage degradiert. Das Amt, das früher von jungen und dynamischen Herrschern ausgeübt wurde, bekleideten nun vornehmlich alte Männer ohne sonderliche Machtbefugnisse und Ambitionen. Die Dogen von Palatina ähnelten immer mehr jenen von Venedig, weshalb man ihnen aus Großzügigkeit das Amt auf Lebenszeit spendierte. Zeitgleich machte man die Dogenberater so mächtig, dass sie sich eher gegenseitig im Weg standen, statt das Land zu regieren. Der Doge war in diesen Diskussionen nur noch ein Frühstücksdirektor. Einzig die jeweiligen Generäle zeigten sich fähig, ihren eigenen Bereich in Ordnung zu halten.
Seit 1792 orientiert sich die Signoria wieder eher am Modell der Zweiten Republik, wenn auch der Doge nicht seine volle Macht zurückgewonnen hat. Die Dogenberater und die Kammern gelten immer noch mächtiger als ihr jeweiliges Pendant aus der Zweiten Republik. Dafür muss der Doge sich keinen Widerwahlen stellen.
Amtsbesetzung (Desiderat)
Doge: Michele di San Trovaso
Dogenberater der Città Antica: Marco Foscari
Dogenberater der Città Nuova:
Dogenberater von San Pietro: Ludovico Carmagnola
Dogenberater von San Paolo:
General:
Admiral: (nicht besetzt)