Die Taverne „Arsinoë“

Das Viertel der Fischer und Arbeiter ist der dichtbewohnteste Stadtteil Palatinas. Mit dem handelspolitischen Niedergang der Republik hat das Militär und die Waffenmanufaktur hier deutlich an Einfluss gewonnen. Die Cittadella und das Arsenal sind militärisches Sperrgebiet.
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Duccio da Costa
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Duccio da Costa »

Danke, danke Don Giacomo!

Duccio nickt erfreut, sichtlich erleichtert, dass Giacomo keine weiteren Nachfragen anstellt, ob er denn nicht noch was dazu bestellen möchte.

In der Messe? Ich ... ähm, Ihr wisst doch, mit Nonna ... Und schon wieder waren die nervösen Blicke wieder da, das Gesicht das nicht so recht ein beschämtes Grinsen, noch ein ertapptes Zusammenzucken ausdrücken konnte. Natürlich war es ein Vorwand, dass seine Nonna nicht mehr in die Messe gehen konnte, zumeist nicht mal mehr das Haus verlassen konnte in ihrem Zustand. Nicht, ohne nicht irgendwas anzuzünden oder abzufackeln. Ungewollt, natürlich. Was nicht hieß, dass Duccio sich manchmal fragte, ob Nonna wirklich so verwirrt war und "es immer kalt hatte", oder einfach diese Welt in Flammen aufgehen sehen wollte.

Doch dann wieder, es war Nonna. Nicht irgend ein verschrobener Nobile aus der Citta Antica.

Für diese Einordnung fehlte es ihr am nötigen Geld.


Andrea, wo bist du bloß ....

Sie hatten fünf Uhr ausgemacht. Duccio sah keine Uhr im inneren der Taverne, aber als er bei Santa Trinità vorbeigelaufen war, hatte es dreiviertel geschlagen. Würde ihn sein Kumpel etwa versetzen? Erneut? Wie damals beim Palazzo San Trovaso? Weswegen alles schief gelaufen war?

Duccio juckte sich am Nacken. Das Jucken war immer schlimmer, wenn seine Gedanken kreisten, dauernd Stimmen in ihm Zweifel säten und Fragen stellten. Verdammt, er wünschte er könnte den ganzen letzten Monat ungeschehen machen. Was für eine Misere ...
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Luciano Lupini
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Luciano Lupini »

Die Tür macht kein Geräusch, als sie sich öffnet. Andrea Sbraccio betritt die Taverne. Obwohl es an diesem Freitagabend deutlich voller ist als sonst, lichtet sich vor ihm ein Spalt. Die Leute gehen intuitiv einen Schritt zur Seite, wo er hintritt. Der Sbraccio-Clan gehört zwar zu den kleineren Clans der Casa Nostra - aber er ist einer der 28 Neffen des Padrino des Clans, und damit jemand, der aufgrund einer Blutsverwandschaft zu den Leuten gehört, mit denen man sich besser nicht in Santa Trinità anlegt.

Sbraccio trägt den Spitznamen "Passerotto", Spatz. Eine Verniedlichung ob des Umstandes, dass sich Andrea in jungen Jahren mal mit ein paar Burschen um einen Sack mit Getreidekörnern gestritten hatte. Bei der Auseinandersetzung verlor Andrea bereits mit zwölf Jahren ein Auge. Ein vergleichsweise geringer Verlust für das, was den anderen Jungs widerfahren war. Die Augenklappe gibt dem 20 Jahre alten Andrea eine deutlich ältere - und gefährlichere Erscheinung.

Er sieht sich nicht groß um. Für ihn ist der Raum komplett leer. Weder verfeindete Clans noch Leute, denen er sonderlich Respekt zollen musste. Noch macht die Taverne ihrem Namen als neutraler Treffpunkt alle Ehre.
Bis auf eine Ausnahme.

Andrea wirft den schwarzen Umhang halb über die Schulter. Ein rotes Tuch ist um seinen Hals gebunden. Dann geht er zielgerichtet zum Tresen.

Andrea stellt sich wortlos neben Duccio. Das eine, schwarze Auge schaut den jüngeren Trinitarier prüfend an. Es prüft die Distanzu anderen Leuten.
Dann sagt er nur:


Sa've.

Das L verschluckt der Colitò, wie es im Slang der Casa Nostra häufiger vorkommt.
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Duccio da Costa
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Duccio da Costa »

Zum unzählbarsten Male an diesem Nachmittag zuckt Duccio zusammen. Wenn die Leute so um ihn herum weitermachen, würde er früher als später im Spital liegen mit den gleichen Nerven wie sein Nonna.

Also, keinen. Keinen Nerven. Oder zu vielen? Ach, Quacksalbergelaber.

Duccio schielt zu Andrea rüber.


Salve Andrea. Ich dachte wir treffen uns um fünf?

Gerade als der da Costa Junge sich etwas Mut zusammengeratzt hat und den Sbraccio auf seine Verspätung aufmerksam machen will, ist vom Campo her die Glocke zu hören. Fünfmal. Ach verdammt.

Und du bist hier! Sehr gut, ich auch. Wir sind beide hier. In der Taverne. Um fünf.

Ein nervöses Lachen verstummt abrupt, so schnell es aus Duccios Kehle gedrungen war. Duccio hüstelt.

Wie ist es dir die letzten Tage ergangen? Ich hatte kaum was von dir gehört, nachdem wir uns letztes mal gesehen haben. Du warst wie verschwunden.
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Luciano Lupini
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Luciano Lupini »

Andrea mustert Duccio einmal demonstrativ von oben bis unten.

Es sind Fünf. Und du in einem Stück. Das überrascht mich am meisten.

Der Colitò verschränkt die Arme. Man hatte sich bereits im Clan darüber ausgetauscht, was man machen sollte, wenn Duccio in die falschen Finger geriet. Schließlich war er kein Teil der Gesellschaft. Eher ein Socio auf Bewährung. Für ihn galten die Gesetze der Silenza noch nicht in dem Maße, wie es bei einem Colitò die Regel war. Der Einbruch war auch eine Bewährungsprobe gewesen.

Duccio hatte sie fatalerweise nicht bestanden. Eigentlich ein Grund, ihn fernzuhalten. Der einzige Grund, warum Andrea sich dennoch mit ihm traf und nicht wie eine heiße Kohle fallen ließ: er hatte ja selbst nur mit letzter Mühe abhauen können. Palazzo San Trovaso war eben Palazzo San Trovaso. Und zumindest hatte Duccio einen gewissen Schneid, dass er vor der Aufgabe nicht zurückgeschreckt war.

Also: Bewährung.


Hatte ein paar Dinge zu regeln. Geld sammeln. Angebote machen. Zwei Schuldner auf die Finger geklopft. Nichts besonderes.

Sbraccio will wohl Plauderton annehmen. Es misslingt deutlich. Jeder weiß, was damit gemeint ist.

Würde gerne erfahren, wie du es geschafft hast, da rauszukommen. In der Via Tormentore sagen sie, du wärst jetzt Fischfutter.

Andrea versucht ebenfalls zu lachen. Es bleibt bei einem verkrampften Grinsen.
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Duccio da Costa
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Duccio da Costa »

Ich, nun ja, du kennst mich. Irgendwie schaffe ich's immer wieder: einfach weitermachen und so.

Versucht Duccio in einem lockeren Tonfall zu reden. Dass die meisten Situationen in seinem Leben eher schieres Glück beinhalteten und sich wieder und wieder die abstrusesten Situationen und Möglichkeiten vor ihm öffneten - der Einbruch war nur eine davon - das Angebot des Dogen vielleicht sogar noch die abstruseste und zugleich die gefährlichste - Duccio wollte nicht tiefer drüber nachdenken. Sonst fingen wieder die Gedanken an zu kreisen und sein Hals würde Jucken, er rot anlaufen.

Ah, natürlich, ich verstehe. Ich nehme an, die Schuldner haben, äh, bezahlt?

Duccio wusste nicht einmal von der Hälfte von dem Zeug, was Andrea machte. Und er wollte es auch gar nicht wissen. Eigentlich wollte er gar nichts wissen. Gar nichts mit den Umtrieben in Santa Trinità. Doch wie bei so vielen, irgendwie haute das mit dem Geld nicht so ganz hin und hier und da versuchte man sich was dazuzuverdienen und Stück für Stück geriet man da irgendwie rein. Zumindest bis zum Vorfall in der Città Antica hatte sich Duccio eigentlich so gut wie eine reine, weiße Weste behalten können. Rein und weiß für San Pietro Verhältnisse.

Oh, das hab ich dir ja schon erzählt letztes Mal. Nachdem du durch's Fenster warst bin ich einfach ein paar Gänge weiter und dann über eine Treppe und dann durch die Küche im Erdgeschoss ebenfalls rausgekommen, weil die Köche dort gerade so zu tun hatten dass sie dachten ich war nur ein weiterer Stalljunge. Große Paläste und so, hattest du mir ja selbst gesagt, dass das immer von Vorteil ist.

Und zum Teil hatte Duccio auch recht. Der Teil mit der Küche war gelogen, aber das gute war - niemand konnte ihm das nachweisen. Niemand hätte sich an den Jungen erinnert, der frühmorgens hindurchgegangen war, während die persönlichen Bäcker und Köche der San Trovaso ihrer morgendlichen Arbeit nachgingen und weiter Bedienstete und Boten durch den Dienstboteneingang neben der Küche und in den Wirtschaftsräumen des Palastes umherwuselten.
Zumal er ja bereits davor geschnappt worden war, bevor er die Küche erreicht hatte. Aber das durfte Andrea nicht wissen.
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Luciano Lupini
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Luciano Lupini »

Andrea übergeht die Erklärungen. Sagt nichts weiter dazu. Duccio war hier, das zählte. Und er war ohne Blessuren davongekommen. Keine Spuren von Gewalt oder anderen Formen von körperlicher Erpressung, um herauszubekommen, wer hinter dem Einbruch steckte oder wer ein möglicher Komplize war.
Der Colitò nickt.


Du hast versagt. Aber der Padrino ist gnädig. Weil seine Gnade keine Grenzen kennt.

Duccio hatte mit Sicherheit von der Gnade des Oberhauptes des Sbraccio-Clans gehört. Er war insbesondere dafür bekannt, seine Gegner nicht lange zu quälen. Das galt auch für Verräter oder Persönlichkeiten mit ... enttäuschendem Verhalten. Er machte kurzen Prozess.

Und wir hoffen alle, dass du die Gnade des Padrino zu schätzen weißt.

Andrea entfährt ein Geräusch, dass an ein Schnalzen denken lässt. Spätestens jetzt sollte Duccio klar sein: er kam nicht raus. Einmal mit der Casa Nostra, immer mit der Casa Nostra. Und entweder kam er nach dem nächsten Auftrag noch tiefer rein - oder er war tot. Entweder, weil was beim Auftrag schiefging. Oder weil Tonio Sbraccio, den man den "Fetten" nannte, selbst dafür sorgte, dass danach kein Auftrag mehr schiefging.

Andrea dreht den Kopf deutlicher in Duccios Richtung. Er schweigt. Denn er wartet auf eine Antwort. Eine Antwort, deren Ausgang er zwar kennt, weil Duccio nicht so verrückt sein würde, abzulehnen. Aber manche Gestalten in San Pietro waren dümmer als sie aussahen. Und Duccio sah mit seinem Gejucke jetzt schon reichlich dumm aus, als dass er sich erlauben konnte, die Skala zu reißen.
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Duccio da Costa
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Duccio da Costa »

Wenn man es genau betrachtete - und das würde Andrea in seiner manchmal sehr voreingenommenen Wichtigtuerei niemals zugeben - so war auch er gescheitert. Nicht nur Duccio. Zugegebenermaßen, reichlich überlegt war die Aktion von vornherein nie gewesen. Aber Das würde Duccio niemals laut aussprechen. Nicht vor Andrea, diesem Rabiat mit der Augenklappe.

Hm? Oh, was, ja, ja natürlich bin ich dankbar für seine Gnade.

Verdammt. Das hieß er würde mehr reißen müssen. Weiter in diese Mafia-Bande hinein. Und noch schlimmer: Der Doge erwartete ihn in einigen Tagen wieder im Castello. Diese Ausflüge geheim zu halten, das würde ihn noch verrückt machen. Durchatmen. Sammeln. Nachdenken. Irgendwie würde er sich da wieder durchkämpfen, vielleicht sogar bald rauswinden können. Vielleicht würde sogar der Doge ihn in Schutz nehmen, wenn er sich als nützlich erwies.

Natürlich, ich bin Don Tonio natürlich zutiefst dankbar, was denkst du denn, Andrea!

Duccio hofft, dass sein leicht vorwurfsvoller Ton überzeugend klingt. Er spielt die ehrlich klingende Entrüstung makellos, stupst Andrea von der Seite mit dem Ellbogen an. Auch wenn sie einige Jahre trennte - der Sbraccio und er waren fast zusammen aufgewachsen, als Kleinkinder hatten sie noch in den Hitnerhöfen ihrer Mietskasernen gespielt. Bis Andrea irgendwann nicht mehr oft da war. Und dann einige Monate später sogar mit dieser AUgenklappe zurückkam und sich sehr viel erwachsener und geheimnistuerischer gab.

Du, sag mal, deswegen ... ehm, hat der Don denn schon was gesagt, was denn so, du weißt schon, als nächstes anstehen würde?
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Don Giacomo
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Don Giacomo »

Einmal gegrillte Sardellen.

Der Wirt tritt dazwischen. Ein Terrakotta-Teller rutscht über den Tresen vor Duccios Nase. So, als hätte Don Giacomo einen sechsten Sinn für brenzlige Situationen, vor denen er Duccio schützen will.

Und ein Gewürzwein, natürlich mit viel Gewürz und wenig Wein.

Don Giacomo stellt das Kindergetränk neben Duccios Teller ab. Der Dominikaner spricht in der Tonlage eines Saloonbesitzers, der etwas amüsiert einem Greenhorn ein Glas kalter Milch zwischen raubeinigen Banditos liefert, die allesamt rachenbrennenden Whisky schlucken. Es fehlt nur noch ein bunter Regenschirm daran.

Sein amüsiertes Lächeln ändert sich erst, als er den Colitò neben Duccio sieht. Don Giacomo verhärtet dabei das Gesicht.


Nehme an, das Übliche?

Duccio kann genau sehen, wie ein tadelnder Blick des Dominikaners zurück zu ihm geht. Der Verdacht des Geistlichen bestätigt sich. Und er ist ganz und gar nicht begeistert von der Gesellschaft, mit der sich Duccio trifft. Luca war wenigstens so schlau, derlei Dummheiten nicht vor seiner Nase durchzuziehen.

In seinen harten Augen kann Duccio bereits jetzt erkennen, dass er nach dem Treffen den Laden nicht einfach verlassen könnte. Hier wartete noch eine Standpauke auf ihn.
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Luciano Lupini
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Luciano Lupini »

Andrea verengt das Auge, als Duccio ziemlich flapsig über die Gnade von Don Luciano spricht. Aber er maßregelt ihn nicht. Die Maßregelung kommt noch für den Jungen. Spätestens beim nächsten Auftrag. In den wenigen Tagen, die Duccio weggewesen war, hatte sich Santa Trinità maßgeblich verändert - auf eine Weise, die alles infrage stellte, was gestern noch galt.

Es gab ... eine ganze Reihe von neuen Aufträgen. Und irgendjemand musste sie erfüllen. Die Frage war, was man Duccio anvertrauen konnte. Darüber hatte Andrea nicht zu entscheiden. Aber der Scepolo hatte ihm sehr genau zu verstehen geben, was nun alle erwartete. Auf der Ebene des Vangelo war zwar noch nicht alles entschieden. Aber die Zeit der kleinen, harmlosen Aufträge war vorbei.

Der Colitò will Duccio über diese Vorgänge nicht zu viel verraten. Er war kein Mitglied der Gesellschaft. Er musste sich noch bewähren. Und manchmal war es besser, weniger zu wissen.

Als er zur Antwort ansetzen will, tritt Don Giacomo dazwischen. Er gibt den strengen Blick zurück. Der Colitò versteht das Zeichen. Strenge Blicke sind unter den Gesellschaften kein Zeichne der Abwertung, sondern der Anerkennung. Männer schweigen und lächeln nicht. Diesen Kodex kannte auch der Dominikaner, der seit Jahren die Seelsorge übernahm. Kein Kind der Casa Nostra, das nicht von ihm getauft und die Kommunion empfangen hätte. Kein Colitò, der nicht bei ihm zur Beichte ging.

Don Giacomo genoss Respekt, weil er zwar einem Priester gemäß die Sünden anprangerte. Aber er würde niemanden verpfeifen, war da, wenn man ihn brauchte, und hatte sterbenden Bandenmitgliedern auf der Straße die letzte Beichte abgenommen. Und er sprach die Sprache der Casa Nostra, ohne ihr Mitglied zu sein, ohne sich einzuschleimen oder sonst unangenehme Nähe zu suchen. Er gehörte zu den Leuten, die verstanden und handelten ohne viel zu sagen. Das machte einen echten Mann aus.


Das Übliche.
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