Die Taverne „Arsinoë“

Das Viertel der Fischer und Arbeiter ist der dichtbewohnteste Stadtteil Palatinas. Mit dem handelspolitischen Niedergang der Republik hat das Militär und die Waffenmanufaktur hier deutlich an Einfluss gewonnen. Die Cittadella und das Arsenal sind militärisches Sperrgebiet.
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Luca
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Luca »

Luca atmet tief ein, presst bei geschlossenem Mund eine Zahnreihe auf die Unterlippe, seine Augen ruhen nun deutlich entspannter auf dem Gesicht Giacomos, die rechte Augenbraue aufmerksam geschürzt.

Die Aussicht nun Aufstehen und mit dem Prozedere zu beginnen ist keine gute. Aber es ist auch eine Entlastung. Eine Entlastung von Giacomos Gedanken und Lucas eigenen. Er würde das heute irgendwie durchziehen, denkt er halb motiviert, halb resigniert, und dann könnte er am Abend weiter sehen. Abends musste er Dom finden. Mit ihm sprechen. Vielleicht würde sich tatsächlich etwas klären, irgendwie würde irgendwas schon gehen. Vielleicht würde auch irgendetwas anderes noch abfallen, er ein wenig Zucker auftreiben können; nur um etwas fitter zu sein.

Dass Giacomo ihm Obdach gewährte und ihm auch offenbar heute Morgen und Mittag nicht grollte, ließ die Welt schon wieder etwas anders aussehen. Er durfte es nur jetzt einfach nicht übertreiben. Nicht mit Dom, nicht mit Alkohol oder Drogen, und vor allem nicht mit Don Giacomo. Eigentlich würde doch dann alles ganz in Ordnung sein?

Luca steht leicht abwesend auf, nimmt die beiden Becher und den Krug mit zur Theke. Einfach nur jetzt durchhalten... nicht an die Kopfschmerzen denken, oder die Fahrigkeit in den Gliedern, und einfach tun was Don Giacomo ihm sagte. Das konnte nicht so schwer sein, oder? Er steigt die Treppe hinauf Richtung dem kleinen Zimmer mit den Pfarrutensilien. Einfach nur durchhalten...
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Don Giacomo
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Don Giacomo »

Der Dominikaner räumt seinen Teller weg, gibt Maddalena Anweisungen, was bis heute Abend zu seiner eigenen Schicht noch vorzubereiten und zu erledigen sei, grüßt kurz ein paar Bekannte aus Santa Trinità, bevor er in einen Ankleideraum im Erdgeschoss verschwindet.

Dort liegt bereits das schöne, neue Gewand bereit, von dem er Luca erzählt hatte - und war zugleich sicher, dass der Junge gleich staunen würde, weil er natürlich vergessen hatte, was er angekündigt hatte! Er tauscht seinen dominikanischen Gürtel gegen das Zingulum ein, das in der nachösterlichen Farbe leuchtet, dann folgt die Stola, deren goldene Verzierungen im Spiegel leuchten.

Don Giacomo sieht jetzt aus, wie zu einer herrlichen Sonntagsmesse vorbereitet - auch, wenn der Anlass leider weniger erfreulich ist.


Wo sind denn die Notizen zum Exorzismus ... Heiliger Dominikus, das ist ja kein Alltagsgeschäft.

Der Dominikaner hatte zwar oft mit Häretikern zu tun, Teufelsaustreibungen hatte er aber in seiner Zeit in Santa Trinità nur wenige vorgenommen. Man hatte ja nicht dasselbe Glück wie der Heilige Gotthart, das einem ständig besessene Irre über den Weg liefen, und man diese spontan durch einen Sturz ins Wasser erledigen konnte.

Ah, da!

Natürlich hatte der Geistliche seine Notizen bereitgelegt. Er findet sie unter einem Madonnenbild im Ankleidezimmer, steckt sie ein, geht Richtung Treppe.

Luca? Brauchst du Hilfe?

Der Junge ließ sich mal wieder Zeit ...
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Luca
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Luca »

Luca schlüpft in die Kammer, in der alle Utensilien für die Messe aufbewahrt werden. Es ist eine kleine, dunkle Kammer, aber alles was benötigt wird ist fein säuberlich auf Regalen verteilt, staubfrei und - wenngleich manchmal etwas abgenutzt - doch auf Hochglanz poliert.

Luca hatte sich schon eine ganze Weile nicht mehr darum gekümmert, doch er erinnert sich gut daran, wie er und andere Jungen aus dem Viertel als Kinder oft Ewigkeiten hier geputzt und hantiert hatten, unter den mal mehr und mal minder strengen Augen Giacomos geredet und gelacht hatten und sich später an einem reichhaltigen Eintopf gütlich getan.

Das Weihrauchfass, der Weihwasserkessel, das Schiffchen, sie alle waren noch da und sahen aus wie immer. Viele seiner Freunde aber waren verschwunden, wie es die meisten Jungs in San Pietro eines Tages taten. Sie verschwanden auf einem der Schiffe im Hafen, in den Fabriken und bei ihren jungen Familien oder auch einfach in den Kanälen. Manche verschwanden in den von der Mafia geprägten Straßenzügen und waren außerhalb kaum noch gesehen, und einige verschwanden einfach so. Matteo hatte vor einem Jahr die Citadella verschluckt und Giulio...

Luca schiebt den Gedanken beiseite, nimmt das ihm Aufgetragene aus den Regalen.
Besonders mit den beiden letzteren hatte er sich gut verstanden, aber das war nun egal. Er war noch hier.

Luca hält kurz inne. Ja, natürlich war er noch hier. Aber manchmal hatte er das Gefühl, eigentlich auch längst verschwunden zu sein.

Giacomos Frage reißt ihn wieder aus den Gedanken.
Hastig packt er alles zusammen.


Nein,
nein, alles gut!

Luca läuft hastig die Treppe hinunter, die Arme voll mit dem Kirchengut, versucht er eine unbekümmerte Miene zu machen. Auf keinen Fall will er jetzt fälschlich den Eindruck machen unwillig zu sein.

Am Fuße der Treppe wartet schon der Dominikaner auf ihn. Er sieht anders aus. Nicht nur, weil er ungewöhnlich entspannt wirkt und kein Anflug von Skepsis in seinen Augen liegt, sondern auch... insgesamt. Er hatte sich offenbar für die Reinigung umgezogen und wirkte nun noch ein wenig weißer und strahlender als ohnehin schon.

Lucas Blick gleitet kurz über die Gewänder des Padre.

Wenn Don Giacomo sich so herausputzte musste es einen besonderen Grund geben. Er denkt kurz nach, ist sich aber ziemlich sicher keinen wichtigen Feiertag vergessen zu haben. Mit dieser "Reinigung" musste es ihm ernst sein.


Ihr seht so feierlich aus...

fragt Luca vorsichtig

ist diese "Reinigung" so wichtig?

Er ist mittlerweile neben dem Dominikaner angelangt, schaut von der Seite zu ihm auf.
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Don Giacomo
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Don Giacomo »

Ja. Sehr wichtig.

Der Priester geht würdevoll vor. Er biegt jedoch nicht in den Schankraum ab, sondern öffnet eine andere Tür im Erdgeschoss. Offensichtlich will Don Giacomo nicht durch das Gewühle in seinen zeremoniellen Gewändern gehen. Vielleicht, weil er die Möglichkeit ausschließen will, durch einen dummen Zufall einen Flecken abzubekommen, weil jemand sein Glas verschüttet.

Wir gehen durch den Seiteneingang nach draußen.

bemerkt er nebenbei, faltet die Hände. Sein Gesicht wird nachdenklich. Im Kopf retiziert er die Liturgie, bereitet sich vor. Es würde ein langer, ein kraftraubender Nachmittag werden. Sein Gedächtnis war hervorragend. Aber allein der Gedanke, sich verhaspeln zu können, sollte ihm nicht kommen, weil er an irgendeiner Stelle den Ritus vergessen hatte.

Ich erzähle dir gleich alles auf dem Weg nach Maddalena. Mach bitte die Türe hinter uns zu.

sagt Giacomo - und verlässt mit Luca das Haus
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Luca
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Luca »

Luca schlüpft hinter Giacomo durch die Tür, die Weihebehälter fest in den Armen.

Giacomos Stimme klang ernst. Nicht ernst wie in "Luca, was hast du wieder getan?"-Ernst, sondern vielmehr als lastete etwas auf dem Padre. Luca runzelt die Stirn, ihn beschleicht ein komisches Gefühl, dass er nicht ganz zuordnen kann.

Dabei klang "Reinigung" nicht nach einer wahnsinnig ernsten Angelegenheit. Eher nach Frühjahrsfrische; ein wenig Weihrauch hier, ein wenig Weihrauch da...

Dass Giacomo sich aber in seine feinsten Gewänder kleidete, wollte nicht ganz dazu passen. Dass außer ihnen anscheinend niemand an dem Ritual teilnehmen würde, machte es noch merkwürdiger. Wenn er Giacomo nicht absolut vertrauen würde, wäre das vermutlich jetzt der Punkt gewesen, an dem Luca unauffällig in irgendeine Seitenstraße verschwinden und sich aus dem Staub machen würde. So aber trottet er wortlos hinter dem Dominikaner her. Neugierig, aber auch verunsichert, wartend auf die angekündigte Erklärung.


Giacomo beginnt seine Erklärung
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Don Giacomo
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Don Giacomo »

Don Giacomo kehrt in den frühen Abendstunden in die Taverne zurück, noch bevor die Dämmerung das Haus erfasst hat. Ein paar Arbeiter aus der Waffenmanufaktur sitzen mit angebrochener Grappaflasche an einem Rundtisch, auf einer Bank verzehren zwei Fischer einen Braten aus Hühnchen- und Schweinefleischresten.

Der Dominikaner nickt den Gästen zu, bewahrt dabei einen Ernst, der zwar nicht grimmig, aber nicht weniger hart ist. An der Theke findet er Maddalena vor, die in einer Minestrone rührt.

Sie will lächeln. Tut es aber nicht. Sie schaut Don Giacomo nur von unten mit ihren großen Augen an.
Don Giacomo lehnt sich mit dem Rücken gegen die Theke, seine Hände ruhen auf der Platte.


Du fragst dich, wo Luca steckt.

Eine Feststellung, keine Frage. Don Giacomo hatte sie erahnt. Weil Maddalena hier nicht seit gestern arbeitete; und weil sie Luca nicht seit gestern kannte. Er war erst seit einem Tag zurückgekehrt, und doch: es hatte sich länger, viel länger angefühlt. Vielleicht lange genug, um wieder zu gehen.

Ich schätze, er muss nachdenken.

Maddalena verzieht den Mund. Schüttelt den Kopf. Sie bringt die dampfende Suppenschüssel an einen Tisch dreier Männer in zerschlissenen Kleidern. Während die junge Frau ihre Kelle zwischen das Gemüse fahren lässt, und die drei tiefen Teller vor den Nasen der Arbeiter füllt, hat Giacomo Zeit, nachzudenken.

Der Rauch des Teufels hatte die Welt eingehüllt. In Santa Trinità war er nicht weniger dicht als anderswo. Er schnürte einem die Luft ab und machte blind. Zugleich war es sehr angenehm, sich darin zu verstecken. Deshalb lockte er Luca. Er verwechselte die Hitze der Hölle mit warmer Geborgenheit. Gott wusste, was er trieb. Zu dieser Zeit. In diesem Augenblick. In einer Welt, in der das Wasser faulte, die Fische starben und Banden die Straßen beherrschten. Er wusste, wie schwierig es war, der Welt zu entsagen. Nur wenige waren ihr entronnen. Man wurde ein Stück, ein Teil von ihr - und kam nicht mehr lebend heraus. Wie Lämmer verirrten sie sich in der Weite, nachdem sie ihren Hirten verloren hatten und wurden zum Fraß der Wölfe.

Aber er war ein Hirtenhund. Jemand, der auf den Weg zurückleitete. Im Notfall mit Gewalt, wenn Gekläff nichts half. Er gehörte den Dominikanern an. Domini Canes.


Wir warten auf ihn. Wie so oft.

sagt der Geistliche dann, als Maddalena mit der halbleeren Schüssel zurückkehrt - und geht dann nach hinten in die Küche.

Ich zapfe so lange das Bier.
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Duccio da Costa
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Duccio da Costa »

San Pietro steckte in Duccios Knochen. Er war hier groß geworden. Seine Eltern waren hier groß geworden - nicht besonders alt, aber groß. Und sein Großmutter lebte seit Jahrzehnten hier, man kannte sie im Vierte. Und noch viel mehr in der Contrade. Santa Trinità war ihre Heimat.

Vielleicht war genau das das Problem, fragte sich Duccio manchmal.

Er seufzte, als er die Türe zur Taverne aufstieß. Einige bekannte Gesichter konnte er sehen - grüßte mit einem Nicken. Doch die meisten wollte für sich bleiben, die halbe Anonymität des späten Nachmittags genießen, bevor sie in die zur Spätschicht in der Manufaktur gingen oder anderen Gewerben, die man besser geheim hielt, nachgingen.

Eigentlich sollte Andrea hier treffen, einen alten Kumpanen aus der Nachbarschaft. Doch er schien noch nicht hier zu sein. Etwas unruhig stellte er sich neben den Tresen, hielt weiterhin im Raum Ausschau.
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Don Giacomo
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Don Giacomo »

Der Dominikaner kommt gerade aus der Küche, als sich hinter Duccio die Türe schließt. Er sieht ihn nicht, hat eine Platte mit Käse aus Casazza in beiden Händen, trägt sie an der Theke vorbei. Aber da ist etwas anderes, was ihn aufmerken lässt.

Ich rieche den Palatin ...

San Pietro lag in den Niederungen des Rio. Der Gestank der Manufaktur und das algenreiche Wasser drückten auf die Nasen. Wie eine Brise geht da der Duft von Mandarinen und Zypressen-Nüssen durch den Raum, den der Neuankömmling in seinen Kleidern trägt. Nicht, dass Don Giacomo seit seiner Ankunft in Palatina Santa Trinità oder gar San Pietro länger verlassen hätte. Er konnte die Momente, die er auf der anderen Flussseite erlebt hatte, an einer Hand abzählen.

Doch der Geruch ist für eine Tausendstelsekunde so anders, als bräche er wie der Heilige Geist mit Feuerzungen auf die Jünger zu Pfingsten herein.

Don Giacomo sieht daher nochmals in den Raum - und sieht ein bekanntes Gesicht.


Duccio. Mit dir hätte ich ja heute Abend nicht mehr hier gerechnet.

Er sagt das weder überrascht noch besonders freundlich. Es ist ein beiläufiger Tonfall. Man merkt ihm an, dass er einen leisen Vorwurf daraus strickt. Jemand, der Santa Trinità zu lange fernblieb, drohte irgendwann ganz fernzubleiben.

Die Luft auf dem Palatin war eben eine andere.


Was kann ich dir bringen?
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Duccio da Costa
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Duccio da Costa »

Duccio schrickt zusammen, als Don Giacomo ihn anspricht. Natürlich war er hier - wo denn auch sonst. Der Frater hatte ihn gekannt seitdem er klein war. Nonna war sich nicht mehr ganz sicher, aber wahrscheinlich war Duccio auch von ihm getauft worden. Leider waren die Erinnerungen und die Erzählungen an seine Kindheit immer sehr schemenhaft. Nonna erinnerte sich an kaum was - seine Eltern waren schon lange nicht mehr da und sein Bruder war sowieso kaum älter als er selbst und litt am gleichen Schicksal.

Don Giacomo! Ich, ich habe euch gar nicht gesehen. Verzeiht.

Unruhig huschen die Augen des Jungen hin und her. Don Giacomo war schon immer eine ehrfurchtgebietende Gestalt gewesen. Der Mönch in der grauen Kutte war sicher kein Hühne, aber mehr als ihm Recht war hatte Duccio gesehen, wie der Frater besoffene Gäste aus der Taverne beförderte oder zwischen zankende Gestalten eingriff ohne auch nur den Hauch von Zurückhaltung.

Ich, ähm... Ach, Andrea würde sowieso noch eine Weile brauchen. Wieso dann nicht wenigstens etwas essen in der Zwischenzeit. Heute ist Freitag, oder? Ähm, äh, habt ihr noch was von den gegrillten Sardellen da? Nur was kleines, ich, ähm, ... ja.

Die Worte wollen nicht so recht aus Duccios Mund kommen. Er schämte sich immer, so wenig Geld zu haben und nur einen Kanten Brot oder ein paar kleine Happen bestellen zu können, wenn überhaupt. Doch eigentlich teilten die Meisten hier im Viertel sein Leid, wusste wie es war. Versuchten hier und da was dazuzuverdienen, verstanden einander. Und doch, Duccio war es nochmal peinlicher und beschämender. Vielleicht war das einer der Gründe, wieso er sich auf diese dumme Aktion in der Città Antica damals eingelassen hatte, zusammen mit Andrea. Verdammter Andrea, wo war der denn jetzt endlich?
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Don Giacomo
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Re: Die Taverne „Arsinoë“

Beitrag von Don Giacomo »

Was kleines ...

Don Giacomo atmet dabei etwas hörbarer aus als sonst. Er will sich die Erfahrung beim heutigen Fischkauf nicht anmerken lassen. Etwas "kleines" insinuierte, dass es auch etwas "großes" gab. Noch schwiegen die Fischer und Gastwirte. Sie taten es seit Jahren. Es war gut, dass Duccio nur ein paar gegrillte Sardellen wollte. Spätestens beim Lachs oder Schuppenfisch kam raus, dass die Preise stiegen.

Gerne. Natürlich. Komme gleich wieder, um dir etwas zu bringen, um den ersten Durst zu löschen.

Er nickt. Trägt demonstrativ die Käseplatte an Duccio vorbei, damit dieser versteht, dass er sofort kommt, wenn er die Bestellung abgeliefert hat.
Beiläufig meint er dann aus dem Hintergrund.


Solange kannst du dir noch überlegen, wie lange es her ist, dass du in der Messe warst.

Der Dominikaner wusste nicht, weshalb Duccio hier war. Natürlich hatte er Vermutungen. Man kam her, um sich mit jemanden zu treffen, und die Ausflüge Santa Trinitàs ließen auch bei ihm einige Schlüsse zu. Er hielt es bei Duccio ähnlich wie bei Luca: ins Gewissen reden würde nie schaden. Dafür hatte hier jeder zu viel Dreck am Stecken.

Don Giacomos Stimme trifft dabei kein inquisitorischer Ernst. Eher die Härte einer scholastischen Feststellung, wenn man auf eine bekannte Sünde hinwies.
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