Das Militärhospital "San Michele Arcangelo"

Das Viertel der Fischer und Arbeiter ist der dichtbewohnteste Stadtteil Palatinas. Mit dem handelspolitischen Niedergang der Republik hat das Militär und die Waffenmanufaktur hier deutlich an Einfluss gewonnen. Die Cittadella und das Arsenal sind militärisches Sperrgebiet.
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Sebastiano Gioia
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Das Militärhospital "San Michele Arcangelo"

Beitrag von Sebastiano Gioia »

[Bild folgt]



An der Südostseite des Exerzierplatzes erstreckt sich das Militärhospital "San Michele Arcangelo". Das dreiflüglige und dreisgeschossige Gebäude wird an der Front von einer Mauer eingegrenzt, an deren Tordurchlass zwei Wachposten den Ein- und Ausgang kontrollieren. Das Hospital versorgt verwundete oder kranke Soldaten, sowie deren unmittelbare Angehörige, öffnet sich aber mehr und mehr auch gegenüber der zivilen Bevölkerung gegen ein überschaubares Entgelt und im Rahmen der Kapazitäten, nachdem die Bevölkerungsexplosion in San Pietro auch die medizinischen Zustände immer prekärer werden gelassen hat. Die Ärzte der militärischen Einrichtung genießen einen exzellenten Ruf und werden so zum Teil auch von wohlhabenderen Einwohnern anderer Stadtviertel frequentiert.

Erst im letzten Jahr wurden aufgrund der Nachfrage die Seitenflügel verlängert, sodass sie mittlerweile direkt an den Exerzierplatz heranreichen. In dem zusätzlichen Platz wurde unter anderem die erste medizinische Einrichtung für seelisch Kranke in Palatina eröffnet, die schon kurz danach aus allen Nähten platzte.

Hauptgebäude
Erdgeschoss: Anmeldung und ambulante Behandlungsräume
1. Stock: Allgemeine medizinische Station
2. Stock: Stab Sanitätsdienst und Verwaltung

Rechter Flügel
Erdgeschoss: Operationsräume und Gerätekammern
1. Stock: Allgemeine medizinische Station 1. Klasse
2. Stock: Unterkünfte Sanitätssoldaten

Linker Flügel
Erdgeschoss: Küche und Waschkammer
1. Stock: Abteilung für seelisch Kranke
2. Stock: Quarantäneabteilung; kein Zutritt
"So sinkt mir der Mut, vor meinen Mitmenschen als Prophet aufzustehen, und ich beuge mich ihrem Vorwurf, daß ich ihnen keinen Trost zu bringen weiß, denn das verlangen sie im Grunde alle, die wildesten Revolutionäre nicht weniger leidenschaftlich als die bravsten Frommgläubigen." - Sigmund Freud

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Sebastiano Gioia
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Re: Das Militärhospital "San Michele Arcangelo"

Beitrag von Sebastiano Gioia »

Stop.

Haltet ihn an.

Sebastiano steht in seinem dunkelblauen Uniformrock in einem großen Raum im ersten Stock des Militärhospitals. Um ihn herum stehen verschiedene Sanitätssoldaten in heller Leinenbekleidung. Zwei von ihnen drehen an einer Kurbel, die über verschiedene, große, hölzerne Zahnräder eine ebenso hölzerne Konstruktion in Bewegung versetzen. In ihrer Mitte aufgehängt ist ein Stuhl, auf dem an Armen und Beinen ein Mann in einfachen weißen Kleidern fixiert ist. Er hängt mit nach hinten gestrecktem Kopf nurmehr in diesem Sitz und Blut läuft ihm aus der Nase.

Nur langsam verringert der Stuhl seine Drehbewegung, als die Soldaten aufhören zu kurbeln. Einer davon wendet sich an Gioia.


Colonello Insiemelli hat angeordnet diesen Patienten auf fünfundachtzig Umdrehungen zu beschleunigen.

Der Caporale maggiore schaut Sebastiano vielsagend an.

Bei wie vielen waren wir jetzt?

Siebzig, Maggiore.

Sebastiano schaut kritisch zu dem Patienten herüber, der immer noch regungslos in seinem Stuhl hängt.

Das reicht.

Er geht herüber zu der Stuhlkonstruktion und fühlt den Puls des Mannes an dessen Handgelenk. Danach hebt er seine Augenlieder an, schaut kritisch hinein.

Bringt ihn in sein Bett.
Fixierung an den Armen.

Ordnet er knapp an, dreht sich dann um um den Raum zu verlassen, auf der Türschwelle hält er jedoch nochmal inne.

Und ohne dass ich es anordne, wird für die Zeit der Abwesenheit des Colonello niemand über 55 Umdrehungen beschleunigt. Klar?

Klar, Maggiore

>>
"So sinkt mir der Mut, vor meinen Mitmenschen als Prophet aufzustehen, und ich beuge mich ihrem Vorwurf, daß ich ihnen keinen Trost zu bringen weiß, denn das verlangen sie im Grunde alle, die wildesten Revolutionäre nicht weniger leidenschaftlich als die bravsten Frommgläubigen." - Sigmund Freud

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