Die Kupferbrücke zwischen Città Nuova und San Paolo
Die Kupferbrücke verbindet den Südosten der Città Nuova mit dem Viertel San Paolo. Sie überspannt einen Seitenarm des Rio, der sich südlich der Insel mit dem Mandro vereint. Der Übergang hat Feuer und Erdbeben überlebt und steht seit dem 15. Jahrhundert. Es handelt sich um eine spätmittelalterliche Brücke, die römischen Modellen nachempfunden ist, aber ihre Herkunft nicht verheimlichen kann. Den Namen hat sie – so glaubt man jedenfalls – vom roten Backstein, der in der Sommerhitze kupferrot zu schimmern scheint. Stierwappen auf den Pfeiler erinnern an ihren Urheber, den Herzog Enrico II. Malpazzi, den man auch „den Guten“ nannte.
Die Bürger der Città Nuova und San Paolos schätzen diesen Ort zum Flanieren, hat man doch einen faszinierenden Blick auf beide Viertel und die Città Antica, wo sich der Palatin mit San Vittorio erhebt. Oft sieht man hier Künstler sitzen, die Veduten malen. Der Blick von der Kupferbrücke gilt als ein beliebtes Motiv in italophilen Städten oder als Souvenir für Reisende der Grand Tour.
Im Zuge der Öffnung der neuen Bronzebrücke für Segelschiffe hat San Paolo eine Modernisierung der Brückenstruktur vollzogen. Während die eher provisorische Holzkonstruktion in den Brückenbögen der Bronzebrücke den Ruf hat, reine Flickschusterei zu sein, wurde mithilfe von Wissenschaftlern der Akademie ein ausgetüftelter Mechanismus erfunden. Der mittlere Bogen der Kupferbrücke besteht vornehmlich aus Metall, das ähnlich wie die Steinbögen angemalt ist und den Effekt vorspiegelt, es handelte sich um eine ganz normale Steinbrücke. Über eine Hebeltechnik kann jedoch das Mittelstück gleich einer Zugbrücke hochgefahren werden. Das System funktioniert dabei über eine hochentwickelte Mechanik beinahe automatisch.