Piazza dell’Ermelino, der Opernplatz
Die Piazza dell’Ermelino, der im Volksmund auch „Opernplatz“ genannt wird, ist einer von drei Plätzen des Stadtviertels. Nach dem Brand des Ermelino wurde die umliegende Contrade völlig umgestaltet. Zuvor hatte es sich nur um einen Vorplatz gehandelt, auf dem sich vornehmlich die Straßen aus dem Nordteil der Stadt bündelten. Nach dem Brand wurde die Fläche deutlich erweitert, und gegenüber dem Opernhaus ein Halbrund mit Arkaden, Wohnhäusern, Geschäften und einer neuen Kapelle eingerichtet. Im Laufe der Zeit haben Maler und Bildhauer dort ihre Ateliers eingerichtet, Kostümschneider und Maskenbildner ihre Läden eröffnet, sowie Clubs für Freisinnige gebildet. Die Zeitungsredaktion des „Corriere dell'Ermelino“ hat an dieser begehrten Adresse ihren Sitz und hängt die Titelseite stets unter den Arkaden aus. In den oberen Geschossen wohnen Maler, Komponisten oder andere Intellektuelle. Zwischen kleinen Cafés findet sich auch der eine oder andere Buchladen.
Bis heute steht hier ein sich aufbäumendes Hermelin aus Marmor mitten auf dem Platz, das an Opernabenden komplett von Kutschen zugestellt wird und als einzige Parkorientierung gilt.
Die Piazza dell’Ermelino
- Die Signoria
- Im Namen der Republik
- Beiträge: 100
- Stadtteil: Città Antica
- Gesinnung: Reaktionär
Die Piazza dell’Ermelino
Wissen Sie, warum die europäische Gesellschaft stirbt? Sie stirbt, weil sie vergiftet worden ist. Sie stirbt, weil Gott sie geschaffen hatte um mit der katholischen Substanz ernährt zu werden und weil Kurpfuscher ihr die rationalistische Substanz als Nahrung verabreicht haben. Die einzelnen Menschen können sich noch retten, weil sie sich immer retten können. Aber die Gesellschaft ist verloren, nicht deshalb, weil ihre Rettung eine radikale Möglichkeit an sich darstellt, sondern weil die Gesellschaft meiner Überzeugung nach ganz offenbar nicht gerettet werden will. - Juan Donoso Cortés
- Marco Foscari
- Jakobinerfresser
- Beiträge: 71
- Stadtteil: Città Antica
- Schicht: Nobiluomo
- Beruf: Dogenberater
- Gesinnung: Reaktionär
- Fraktion: Leonisti
Re: Die Piazza dell’Ermelino
Der Foscari wirft einen Blick aus der Kutschentüre, schaut in die Richtung, in der sein Diener eben verschwunden ist, um sich dann um den Cavallo zu kümmern.
Und das sollte ein Nobile sein! Oder gar ein Foscari! Warum war Enrico überhaupt in Palatina und nicht auf seinem Landgut bei Castiglione, wo seine Frau auf ihn aufpasste? Nicht auszuschließen, dass er das dekdante Palatiner Nachtleben auskostete, weil ihm der Hof zu langweilig geworden war.
Während Foscari einen letzten tadelnden Blick in die Straße wirft, wo der Leichenwagen steht, rattert die Kutsche weiter, manövriert sich an anderen Kutschen vorbei, die hier bereits auf die Gäste warten. Das große Hermelin ziert den Hintergrund, flankiert von Laternen und Lichtern in Nah und Fern. Einige Teile der höheren Gesellschaft befinden sich bereits auf dem Weg von der Oper ins nächste Casino, Herren und Damen schlendern zu einem Bistro, woanders erblickt er angetrunkene junge Männer.
Er lässt sich ins Polster fallen.
Città Antica, Palazzo Leonessa, bitte.
meint er dann zum Kutscher
Die Kutsche fährt in die Città Nuova ...
Und das sollte ein Nobile sein! Oder gar ein Foscari! Warum war Enrico überhaupt in Palatina und nicht auf seinem Landgut bei Castiglione, wo seine Frau auf ihn aufpasste? Nicht auszuschließen, dass er das dekdante Palatiner Nachtleben auskostete, weil ihm der Hof zu langweilig geworden war.
Während Foscari einen letzten tadelnden Blick in die Straße wirft, wo der Leichenwagen steht, rattert die Kutsche weiter, manövriert sich an anderen Kutschen vorbei, die hier bereits auf die Gäste warten. Das große Hermelin ziert den Hintergrund, flankiert von Laternen und Lichtern in Nah und Fern. Einige Teile der höheren Gesellschaft befinden sich bereits auf dem Weg von der Oper ins nächste Casino, Herren und Damen schlendern zu einem Bistro, woanders erblickt er angetrunkene junge Männer.
Er lässt sich ins Polster fallen.
Città Antica, Palazzo Leonessa, bitte.
meint er dann zum Kutscher
Die Kutsche fährt in die Città Nuova ...
In dem Moment, da sich der Staat von seinen kulturellen Fesseln löst – der Kirche, zivilen Institutionen, Sitten und Bräuchen – wendet sich nicht nur der Bauer gegen den Adligen, sondern auch der Arme gegen den Reichen; aus Gleichheit vor dem Recht pervertiert die Vorstellung sozialer Gleichheit. Zuletzt wendete sich gar der Idiot gegen das Genie, weil dieser das Verbrechen begangen hat, anders zu sein als er selbst. - Vittorio Barzoni
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