Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Die Insel in der Mitte Palatinas ist die Heimat des vermögenden Bürgertums und niederen Nobili. Geographisch immer noch der Kern Palatinas, hat die Neustadt ihre Bedeutung als Stadtzentrum verloren. Anders als die übrigen Viertel ist es keiner Ideologie zuzuordnen und gilt noch am ehesten als Refugium des normalen Stadtlebens.
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Salomè Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Salomè Albizzi »

Er ist ja schon ein sehr geschundener Hund, der arme Chicco.

meint Salomè sehr leise, sodass es nur ihre Schwester hört, atmet immer noch emotional mitgenommen aus, hält sich die Hand an die Brust.

Mit Sicherheit hatte ihr lieber Bruder gute Gründe, noch so spät in der Nacht nach hause zu kommen. Das Militärleben war für niemanden leicht, sie wusste das besser als ihr Bruder, der jeden Beruf, der nicht dem Handwerkerethos entsprach, als hedonistischen Versuch sah, aus dem Familienunternehmen zu fliehen und Geld zu verprassen. "Salomè, weißt du wie viel ein neuer Flügel kostet? Salomè, hast du diese Partitur aus Wien bestellt? Salomè, dieses Paket mit der sechsstelligen Rechnung, ist das von dir?"

Kunst war in diesem Haushalt verpönt, und sie hatte genügend am Leib erfahren müssen, wie ihre Karriere von diesem Sturkopf bedroht wurde. Ja, in Salomè kochte es in diesem Moment! Sie würde etwas sagen. Der arme, arme Enrico! Spielball des Schicksals. Ihr kleiner Puschel-Chicco!

Dann wird sie von Giuseppes Befehl aufgeschreckt.


Ich soll waaa... aas?

schaut sie völlig verwundert zur Giuseppe.

Und das alles nur wegen Enrico! Diesem Honrochsen! Jetzt musste sie seinetwegen Scherben fegen! Wie sie ihn nicht leiden konnte, diesne faulen Taugenichts!


Immer bringt er uns in Schwierigkeiten!

revidiert sie Leonora gegenüber sofort ihr Urteil
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Leonora Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Leonora Albizzi »

Leonora schaut Giuseppe für einen Moment schmollend an. Aufzuräumen, darauf hatte sie nun gerade gar keine Lust! Und dass Giuseppe sich jetzt überhaupt so autoritär aufführte, dazu bestand mal gar kein Anlass.

Dann vernimmt sie die Worte ihrer Schwester.

Ja...

antwortet sie leise, schaut nun doch noch etwas mitleidig zu Enrico, der bereits wieder mit dem Vater spricht und denkt darüber nach, dass sie nun deutlich lieber mit ihm reden würde, ihm von der Akademie erzählen, als Caporotto von den Dielen zu schrubben. Morgen war er sicherlich schon wieder weg...

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Lorenzo Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Lorenzo Albizzi »

Grazie mille, Enrico.

spricht der Vater freundlich lächelnd, nimmt den Arm als Stütze an.

Und schwingt sich dann auf Enrico wie auf einen Berbero.


Hüa! Auf geht's, Paliopferdchen!

Offensichtlich hat Lorenzo nicht die geringste Lust darauf, das Angebot von Giuseppe in den Wind zu schlagen.
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Enrico Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Enrico Albizzi »

Vielleicht sollte er den Gedanken mit dem nüchtern wirken wieder streichen...

Enrico seufzt, setzt sich dann aber mit dem Vater auf dem Rücken in Bewegung die Treppe hinauf. Da der Mann mittlerweile Alt war und langsam abbaute, ist er immerhin nicht sonderlich schwer. Tatsächlich fällt umgekehrt Enrico erst jetzt auf, wie wenig von seinem Vater im vergleich zu früher noch übrig ist.

Die Ohrfeige hatte trotzdem gesessen...

Auf dem ersten Flur angelangt steuert er das elterliche Schlafzimmer an, macht schließlich Anstalten den Vater auf seinem Bett abzusetzen.
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Giuseppe Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Giuseppe Albizzi »

Giuseppe nickt zufrieden.

Geht doch!

Der Vater nach oben gebracht, die Schwestern endlich zu nützlicher Arbeit verpflichtet, und Enrico tut mal etwas für die Familie: wie positiv hatte sich doch dieser Abend noch entwickelt. Wenn das mal immer so klappte.

Streng mustert er den Bruder, als dieser mit Lorenzo vorbeikommt, verschränkt die Arme. Dann wirft er einen Blick nach unten, wo Leonora sich einen Schrubber holt und Salomè beginnt, die Scherben zu kehren.

Gut gelaunt geht Giuseppe nach oben.


Da ich ja jetzt nicht mehr länger gebraucht werde - wünsche ich eine gute Nacht.

Und ab.
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Lorenzo Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Lorenzo Albizzi »

Freudig lässt sich Lorenzo in das weiche Bett fallen. Er gleitet förmlich von Enrico unter die Decke.

Ah, wie wohl das getan hat.

Enrico war offensichtlich die erste Stufe in einer langen Geschichte des Seniorenliftes. Bereits wollte Lorenzo ungern darauf verzichten. Vielleicht hatte sein jüngerer Sohn doch noch Vorzüge, die er bisher nicht gekannt hatte.

Danke dir. Da vorne auf dem Tisch liegt etwas Taschengeld.

macht er es sich unter der Bettdecke gemütlich, deutet mit einem Handwinken zu ein paar Silbermünzen auf einer Kommode, damit sich Enrico ein neues Ups-Heft kaufen kann.

Buona notte!

gähnt der Pensionär dann
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Enrico Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Enrico Albizzi »

Buona notte...

knirscht Enrico zurück, immer noch unzufrieden mit der Situation. Was war er für diese Familie eigentlich? Ein kleines Kind, dass trotzdem für alles verantwortlich war?
Aus dem "Taschengeld" Alter war nun wirklich raus...
trotzdem nimmt er im Vorbeigehen die Münzen an sich, steckt sie in seine Hosentasche und schließt, das Nachtlicht in einer Hand die Tür das elterlichen Schlafzimmers hinter sich.

Er atmet tief durch.
Einfach nicht aufregen, einfach nicht aufregen...

Als er wenig später in seiner kleinen Stube im Dachgeschoss ankommt, lässt sich am Horizont schon eine erste Dämmerung erahnen. Na super... Und morgen früh direkt Besprechung. Das hatte er sich alles anders vorgestellt!

Er stellt das flackernde Licht auf einem kleinen verstaubten Tischchen in einer Ecke des Raumes ab. Mit einem gezielten Griff unter die Tischplatte fischt er einen Schlüssel hervor, mit dem er dessen Schublade aufschließt, die sich mit einem hölzernen Quietschen öffnet. Vorsichtig, um sie nicht herabfallen zu lassen zieht er sie nur halb heraus.

In der Schublade findet sich ein ganzes Sammelsurium an kleinen Dingen, von denen die meisten nicht weniger verstaubt wirken als die Schreibtischoberfläche. Unter mittlerweile wertlosen Geldstücken, verknautschten Pappschächtelchen, Zetteln und Bleistiftabrieb kramt er schließlich eine Hanflächen große Medaille hervor, die grau vom Graphit ist, aber hier und da erahnen lässt, dass ihre Oberfläche eigentlich einen Goldton hatte. Enrico reibt sie kurz an seiner Jacke, steckt sie dann in eine Brusttasche.

Jetzt schnell zurück und ins Bett, um wenigstens noch ein paar Stunden schlaf zu bekommen.
Seine Augen wandern zu dem einfachen Holzbett in der Raummitte. Er könnte auch einfach sofort hier und jetzt schlafen, doch dann würde er umso früher aufstehen müssen.

Enrico wirft nocheinmal einen kritischen Blick aus dem Fenster, entscheidet sich dann dagegen.

Zügigen Schrittes springt er die Treppen hinunter und bedenkt die Schwestern in der Backstube mit einem halbherzigen Abschiedsgruß, das Licht auf einem Vorsprung am Eingang stehen lassend.


Ciao!

Auf dem Marktplatz gab es bestimmt noch eine Kutsche. Und wozu hatte man schließlich "Taschengeld"...

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Giuseppe Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Giuseppe Albizzi »

Es ist vier Uhr morgens, als ein mechanischer Araber in schwarzer, orientalischer Tracht mit einem kleinen Hammer gegen eine Glocke über einer Tischuhr schlägt. Der helle Schall bohrt sich durch Giuseppes Schlafzimmer. Unaufhörlich schlägt der Miniaturaraber mit dem misstrauischen Blick und dem Waffenarsenal am Gurt gegen das Glöckchen - bis Giuseppes flache Hand ihn mit einer backblechgleichen Watsche ruhig stellt.

Kerzenschein entzündet sich. Halbverschlafen geht Giuseppe durch das dunkle Zimmer. Noch zeigen sich die Sterne über der Häusersilhouette der Neustadt, der Mond steht über dem Dom von Santa Maria, der sich als dunkler Schatten vor dem Fenster des Albizzi-Schlafzimmers wölbt. Der vierte Glockenschlag des Campanile hallt über Palatina.

Camillo, sein Geselle - vielleicht der einzige Kerl im Laden, auf den Verlass war! - sollte um diese Zeit schon seit einer Stunde in der Backstube sein. In wenigen Minuten kamen die verlausten Lehrlinge dazu, um den Vorteig von gestern Abend zu vollenden. Um fünf Uhr kam die Mehllieferung aus Mulino. Um 6 Uhr musste die erste Fuhre Brötchen fertig sein. Um 7 Uhr öffnete er den Laden. Die Albizzi orientierten sich dabei an den Jahreszeiten: im Sommer machte man eine Stunde früher auf, im Winter eine Stunde später. Damit verschoben sich auch sämtliche Arbeitszeiten.

Sein Großvater war in seinen ersten Bäckerjahren noch um 2 Uhr aufgestanden, im Sommer sogar um Mitternacht. Fleißiger als die Fleißigsten, tüchtiger als die Tüchtigsten. Aber Lorenzo hatte die Betriebe anders organisiert. In der Città Antica und San Paolo gab es eigene Meister, die sich um die Bäckereien kümmerten, und in der Hauptfiliale leitete der älteste Geselle die morgendlichen Abläufe. Die Albizzi waren vor allem Unternehmer geworden. Sein Vater hatte in seinen letzten Arbeitsjahren bis 6 Uhr geschlafen, war um 7 Uhr in den Betrieb gegangen und hatte nur noch inspiziert, ob alles seinen geregelten Gang nachging.

Giuseppe hatte einen Kompromiss gefunden. Er musste nicht Hand anlegen. Aber die Präsenz war wichtig. Stand man nicht im Laden, machte jeder, was er wollte. Seit seiner Übernahme war das Geschäft wieder profitabler geworden. Er machte außerdem Überraschungsvisiten in den Nebenfilialen, kontrollierte die Abführung der Kassengelder oder das Gewicht der Brote. Giuseppe hasste Betrug. Mancher Bäcker dachte, er könne Teig sparen und das Restgeld einsacken. Aber wenn die Kudnschaft eins nicht schätzte, dann Täuschung - ob bei Masse oder Backzutaten.

Der Albizzi richtet seine Sachen vor einem Spiegel. Geht den Tagesablauf durch. Patrizio zu sein bedeutete, dass man jeden Tag seine Stellung beweisen musste. Die Firma zusammenhielt. Dass man Zahnräder ölen musste, damit sie liefen. Er war der einzige, der das Geld ins Haus brachte. Er war es, der den Namen hielt - unter allen Umständen, gegen alle Hindernisse.

Giuseppe nickt sich selbst im Spiegel zu, glaubt, die Dynastie genügend zu repräsentieren - und geht dann nach unten in die Bäckerei.


In galera li panettieri
Mò ca s'erano arreccuti
Tutti s'erano resoluti
Deventare cavalieri
Mò ca s'erano ingranduti
Nun vedevano li paputi
Ca turnavano comm'a ieri
In galera li panettieri!

singt er so vor sich hin und geht über die Treppe
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Giuseppe Albizzi
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Giuseppe Albizzi »

Avanti, avanti! Steht nicht wie die Mehlsäcke herum, wir haben noch eine Menge vor!

Rührstäbe schleudern Sahne- und Teigfetzen durch die Luft. Eier schlagen zusammen, Eidotter fließt in Schalen. Ein Nudelholz rollt über Teigmasse, hoch und runter, umgeben von Mehlstaub. Ein Messer teilt Apfelscheiben in Stückchen und wirft sie in einen Bottich. Eine Duftwolke aus Honig und Zimt dominiert den Raum für Sekunden, als ein Glas und ein Döschen aufgeschraubt werden, jemand Glasur über einem Kuchen verstreut. Feuer lodert in einem Ofen, ein Brett mit großen Weißbrotlaiben verschwindet darin.

Giuseppe geht Tische mit Kuchen, Konfekt und Plätzchen ab. Er hat einen hölzernen Rühstab in der Hand, hält ihn hinter dem Rücken wie einen Offiziersstab. Mit der Gestik eines Gesundheitsbeamten und Gorumetkritikers schaut er auf das Gebäck, nimmt einen Keks, probiert - und nickt nur. Dann marschiert er weiter.

Am nächsten Tisch erblickt er nur Leere.


Alberto, Roberto, Umberto! Was ist mit den Brötchen?

Drei Lehrlinge, im Alter zwischen zwölf und vierzehn Jahren, kommen hastig mit einem riesigen Korb herbei, den sie zu dritt gerade einmal tragen können - und stellen ihn eilig auf die Tischplatte. Giuseppe sieht eine Sekunde tadelnd zu den dreien, schaut dann in den dampfenden Korb: er schätzt, wie viele Brötchen darin Platz haben.
Er schlägt mit dem Rührstab gegen den Weidenkorb.


Wie viele?

289, Ser Albizzi. gibt Alberto zu Protokoll.

Giuseppe schaut zustimmend.


Weitermachen.

Wie ein Offizier zum Morgenappell geht er an den Bäckerrekruten vorbei, deutet mit dem Rührstab zu den Waren auf den Tischen, als er an einem Mädchen mit Haube und Schürze vorbeigeht - darauf der Name der Bäckerei mit Albizzi-Wappen abgebildet.

Priscilla, bereite die Auslage vor, ich will, dass Fenster und Fächer eine halbe Stunde vor Öffnung rappelvoll sind. Die Kunden sollen schließlich sehen, wofür sie ihr Geld hierlassen!

Si, Ser Albizzi!

Priscilla nickt eifrig, macht sich dann sofort an die Arbeit. Giuseppe will gerade überlegen, was als nächstes auf seiner Arbeitsliste steht - da hört er von draußen auch schon ein Hornsignal, begleitet von Kutscherrufen und Pferdehufen.
Giuseppe dreht auf der Stelle um, geht aus der Stube.


Camillo, du hast das Kommando. Ich kümmere mich um die Lieferung.

Si, Ser Albizzi.

Giuseppe hielt nichts vom Militär. Aus dem einfachen Grund, weil er seine Bäckerei mit derselben Disziplin führte wie der Capuletti bei der Schlacht von Legnano. Und während die palatinische Armee seit Ocascura keinen Feind mehr gesehen hatte, mussten seine Lehrlinge ihm jeden Tag ins Auge blicken. Giuseppe Albizzi bildete Lehrlinge und Gesellen aus, die unter anderen Umständen Mauern hätten stürmen können.
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Re: Panificio „Dolci del Doge“, Sitz der Albizzi

Beitrag von Enrico Albizzi »

Über die Straße rattert ein Holzkarren, der offenbar etwas Großes geladen hat, das unter grau-grünen Planen gut verborgen ist. Auf ihm sitzt ein Artillerist.

Vor dem Hintereingang der Bäckerei zügelt er das Pferd und der Wagen kommt zum Stillstand.


Mach dich schonma' fertig zum Abladen, ich klopfe eben und frage wor wir hin soll'n. spricht der Caporale maggiore laut als er vom Karren steigt.

Er richtet kurz seine Uniform, geht hinüber zum Holztor und klopft bestimmt aber nicht drängend an den kleinen Türeinlass.
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