Caserma dei Carabinieri: Mannschaftsstube XII

Die große Zitadelle von Palatina ist der Hauptsitz des Esercito, des palatinischen Militärs. Sie dominiert San Pietro und gilt als Nachfolgerin der veralteten Fortezza. Die Waffenmanufaktur und der Exerzierplatz sind ihr angeschlossen, das Arsenale ist ein verlängerter Teil der Zitadelle und gilt als eigener Teil des Komplexes.
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Matteo Salinguerra
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Caserma dei Carabinieri: Mannschaftsstube XII

Beitrag von Matteo Salinguerra »

Die Mannschaftsstube XII in der Kaserne der Carabinieri

Bild

Im dritten Stock der Kaserne der Carabinieri findet sich etwa auf der Mitte des Flures der Eingang zu diesem Mannschaftsraum. Er ist einer von vielen, der den niederen Rängen zusteht und wo auf wenig Platz und mit noch geringerer Aussicht auf Privatleben sich sechs Männer zum Wohnen und Schlafen drängen.

Das Interieur ist auf das Funktionale beschränkt, es gibt einen Tisch in der Mitte mit zwei Bänken an jeder Seite, einen Ofen, einen Spiegel und einen großen Schrank; ansonsten sind es vor allem Betten, die den Platz einnehmen. Entgegen dem Klischee ist der Raum jedoch gut gepflegt, sauber und auch die Möbel in sehr gutem Zustand.

Das hängt einerseits an der Neueinrichtung der Kaserne, da die Carabinieri eine junge Einheit sind. Andererseits wird gerade von dieser Elite-Einheit tadellose Diszplin verlangt, weshalb nicht nur blitzblank geputzte Schuhe und glänzende Knöpfe, sondern auch eine gut gepflegte Stube mit perfekt gefalteten Laken und aufgeräumter Erscheinung zum Pflichtprogramm gehört.

Vor allem aber ist es Felice Ungharese zu verdanken, einem neurotisch veranlagten Carabiniere mit Allergien und Putzfimmel, der fast jede Minute außerhalb des Einsatzes mit der Herrichtung der Stube verbringt - sehr zum Leidwesen seiner Kameraden.

Stubenbesetzung:

1. Caporale Maggiore
2. Caporale Matteo Salinguerra
3. Carabiniere Felice Ungharese
4. Carabiniere Tonio Brusco
5. Carabiniere Giulio Fabbiola
6. Carabiniere
Die Gewalt rüstet sich mit den Erfindungen der Künste und Wissenschaften aus, um der Gewalt zu begegnen. - Carl von Clausewitz

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Re: Caserma dei Carabinieri: Mannschaftsstube XII

Beitrag von Matteo Salinguerra »

Ernsthaft, du hast die Karten mit Alkohol desinfiziert?

Brusco, ein siebenundsechzigjähriger, feister Carabiniere, der es in all den Jahren nie über den ersten Grad herausgeschafft hat, sowie Fabbiola, ein schlanker, fast zerbrechlich wirkender Soldato mit hoher Stimme, sitzen am Tisch gegenüber. Beide mustern pikiert ihr palatinisches Kartenspiel.

Felice kommt vorbei, schiebt zwei abgerissene Stofffetzen über den Tisch.


Ihr habt eure Untersetzer vergessen. Die Weingläser machen Kreise, das wisst ihr doch!

Während Fabbiola fast schon etwas peinlich angetan ist und seinen Untersetzer unter das Glas schiebt, schlägt Brusco wütend auf den Tisch.

Felice - die Karten! wird er deutlicher; doch Felice macht nur eine kurze Verbeugung.

Wenn die Pest wütet und ihr kommt als einzige davon, könnt ihr mir immer noch danken.

meint Felice und staubwedelt über den Tisch, sehr zum Unbill der Kartenspieler, die ihre Blätter an die Brust halten.

Der Typ ist irre. raunt Fabbiola

Bring mal deine Myasmen-Angst unter Kontrolle, Felice. Was kommt als nächstes? Einreisepapiere beim Betreten des Mannschaftsraums?

Die beiden lachen. Felice stemmt die Hände samt Wedel empört in die Hüften.

Alle sagen, ich sei ein Hypochonder. Es macht mich krank!

Die Karten fliegen auf den Tisch. Felice macht sich solange an dem kleinen Vorhang des Kasernenfensters zu schaffen. Er hängt ihn ab und faltet ihn fein säuberlich, offensichtlich in der Absicht, das Zeug nachher zu waschen.

Eine Seite blättert hörbar um. Auf einer Pritsche liegt Matteo, in ein Buch über Militärtaktiken in kleinen Gruppen im Stadtszenario vertieft.


'Nguerra, keine Lust, auch mal deinen Einsatz reinzuwerfen?

Der junge Caporale schaut kurz von seinem Buch auf. Brusco und Fabbiola sehen wartend zu ihm rüber. Matteo braucht nicht lange nachzudenken, um zu wissen, dass man ihn an der Ehre packen will.
Aber der Carabiniere bleibt locker.


Mit euch spielen? Von euch hat doch sowieso niemand Geld, das man gewinnen könnte. Der einzige, der hier noch ein paar Hermeline hat, ist Felice - und das nur, weil er sein Geld nicht beim Kartenspielen verjubelt.

Die beiden sehen zu Felice. Man hätte erwarten können, dass dieser einen triumphierenden Ruf oder wenigstens etwas Genugtuung empfinden konnte. Doch nicht Felice.
Der ist längst anders beschäftigt und reinigt mit einem Putztuch die Kasernensteine, pfeift dabei fröhlich vor sich hin.


Du lässt uns doch nicht etwa hängen? grollt Fabbiola mit piepsender Stimme

Das Buch in Matteos Hand schlägt zu. Er springt von der Pritsche auf, hebt beide Hände wie entschuldigend.

Tut mir Leid, aber ich will meine freie Zeit noch etwas nutzen. meint er, schnuppert dann kurz in der Luft, verzieht die Miene Und bei dem Alkoholgestank sollte man sowieso an die frische Luft ...

An der frischen Luft
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