Der Palazzo Braccioleone

Die Oberstadt auf dem Palatina ist immer noch der Sitz der Mächtigen und bedeutenden Familien. Seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts stagniert der Stadtteil jedoch, teils gibt es verfallene und verlassene Contraden. Das Parlament hat seinen Sitz im einstigen Dogenpalast. Die reaktionären Nobili und ihr Anhang haben hier ihren Platz.
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Battista Braccioleone
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Re: Der Palazzo Braccioleone

Beitrag von Battista Braccioleone »

Battista hat sich wieder in den Stuhl zurück gelehnt, mit ineinander gefalteten Händen und einem desinteressierten Lächeln verfolgt er die Ausführungen des jüngeren Bruders nur halb. Für ihn ist es vollkommen unerheblich mit wem diese Frau in welcher Form verwandt war, oder welche Stellung man damit wo sichern könnte. Wenngleich sie druchaus ansprechend anzusehen war, das musste er zugeben - tat es aber natürlich nicht. Welches Müsli ihr Großonkel zwölften Grades zum Frühstück aß - ein Dateil, dass Adriano bestimmt auch shcon in Erfahrung gebracht hatte..., interessierte ihn genau so sehr wie das Einkommen der Familie. Überhaupt nicht. Wenn der Kleine nicht STÄNDIG das Familienvermögen für irgendwelche Veränderungen am Haus und eine übermäßige Anzahl an Hausangestellten herauswerfen würde, wäre diese Frage auch gar nicht dringlich. Er selbst brauchte kaum Geld, und in jedem Fall nicht mehr als er vom Heer ausgezahlt kam.

Und wie teuer konnte es sein, ein fertig gebautes Haus zu unterhalten? Ja, hier und da war es nic...


ICH habe WAS?

Battista glaubt sich verhört zu haben, als Adriano ihm nun tatäschlich einen Termin diktiert, an dem er sich mit der Frau zu treffen hätte. Einen Termin, den er offenbar längst vereinbart hatte und den er ihm nun "großzügig" einräumte zu verschieben. Verschieben! Nicht etwa auszuschlagen.

Adriano, ich werde nic...

was?

Battista schaut kurz auf das nun alternativ vorgestellte Portrait, dann in das süffisand grinsende Gesicht seines Bruders. Mit einem Blick der Sorte "Wenn Blicke töten könnten, hätte dieser ihn ernsthaft verletzt" treffen sich die blauen Augen der beiden Brüder. Battistas dürften dem jüngeren dabei genau so kalt entgegenstarren, wie die Adrianos dem älteren.

Du gehst zu weit, Bruder.

entgegnet Battista mit schneidender Stimme.

Du kannst mich nicht einfach mit irgendwem verabreden.

es folgt eine kurze Pause, dann:

Ich habe keine Zeit.

Battista lehnt sich wieder zurück, die Arme verschränkt, die Beine übereinander geschlagen. Er legt den Kopf schief, als er den Bruder mit einem provokant-freundlichen Lächeln anblickt.
Dadurch unterscheidet sich der vorausdenkende Staatsmann von dem schwatzenden Pöbel oder der Leidenschaft der Partei, daß er die Elemente der Gefahr von Ferne erkennt und ihnen vorzubeugen sucht.
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Adriano Braccioleone
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Re: Der Palazzo Braccioleone

Beitrag von Adriano Braccioleone »

Adriano bemerkt, wie Battista komplett desinteressiert an der Sache scheint, bis zum Restaurantdiktat. Die Empörung des Bruders nimmt der Jüngere jedoch kühl hinweg. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass es zu diesem Diksurs kam.

Aber, Battista, die Familie! Du musst doch einsehen, du kommst langsam in die Jahre, und die Familienplanung ist bei dir schon längst überfällig. Und die Zahl deiner Mätressen ist geradezu ernüchternd, sodass nicht einmal auf einen Bastard zu hoffen wäre, heißt, sollte dabei ein Junge herausspringen.

Dem Braccioleone wäre zuzutrauen, die Füße auf den Tisch zu legen und sich die Nägel zu feilen, so salopp sagt er es wie nebenbei. Offensichtlich will Adriano damit nicht nur die prinzipielle Heiratsfähigkeit Battistas infragestellen, sondern auch noch dessen Erfolg bei der Zeugung; vermutlich würde Battista mehrere Anläufe, sprich, mehrere Kinder brauchen. Ein Grund mehr, endlich anzufangen.

Wie ich dir sagte: ich werde den Termin gerne verschieben. Man sollte es der anderen Seite nie zu einfach machen. Will man was gelten, macht man sich selten. Wir sind die Fürsten Palatinas.

interpretiert er kurzerhand Battistas Absage zu einem strategischen Manöver um, meint dann mit feinem Interesse:

Und was richte ich der Witwe Pecorino aus? Was die Zeitnot anbelangt, dürfte sie bei der Angelegenheit weitaus dringender bestellt sein als du.

Auch Adriano lehnt sich zurück. Er fasst nach einer Clementine, pellt sie präzise wie langsam. Kaum ein weißes Stück Haut bleibt an ihr kleben.

Es gibt natürlich noch weitaus wichtigere, wie unerfreulichere Dinge, wenn wir schon auf diesen Aspekt zu sprehen kommen ...

Er macht eine pause. Sieht dann dirket zu Battista, sagt bedeutungsschwanger:

Vater.
In einer Revolution wie im Roman besteht der schwierigste Teil darin, sich das Ende auszudenken. - Alexis de Tocqueville

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Battista Braccioleone
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Re: Der Palazzo Braccioleone

Beitrag von Battista Braccioleone »

Battista starrt den Bruder kritisch an.

Es ist mir egal, was du der Witwe Pecorino sagst, Adriano.
Das ist dein Problem, ICH habe sie nicht eingeladen.

Er hebt triumphierend die Augenbrauen.

Als Adriano dann endlich das Thema wechselt und auf den Vater zu sprechen kommt, entspannen sich Battistas Züge, jedoch nicht ohne weiterhin ernst zu wirken.

Deshalb bin ich hier...

merkt er gedehnt an.

Ich habe mit dem Dogen gesprochen. Die Beerdigung läuft nach üblichem Zeremoniell ab, Beisetzung in der Familiengruft, wie wir es schon erwartet hatten. Es geht noch um den Termin...

Battista schaut den jüngeren Bruder prüfend an. Der Vater war noch nicht lange tot, und bisher hatte man nur über Formalitäten gesprochen. Adriano hatte sich noch nicht dazu geäußert, was er sonst dazu dachte, genausowenig Battista. Beide waren sie vermutlich einfach nicht der Schlag um sich in Sentimentalitäten zu verlieren, dennoch war Battista immer noch der ältere Bruder und er fühlte sich für den jüngeren verantwortlich.

Hast du dir schon überlegt, wie es mit seinen Hausangestellten weiter gehen soll?
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Adriano Braccioleone
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Re: Der Palazzo Braccioleone

Beitrag von Adriano Braccioleone »

Adriano gibt ein Schnäuzen hinter seinem Tränentuch von sich.

Sie wird sehr enttäuscht sein, das zu erfahren. Sie hat doch nur noch so wenig! Und dann kommt dieser fesche Militär, der um ihre Hand anhält, und bringt endlich etwas Licht in diese Finsternis, die sie umgibt. Eine Frühlingsbrise im Herbst.

Als es wieder um die wichtigen Angelegenheiten geht, wirft er das Stück Stoff wie überflüssig davon, klopft mit den Fingerknöcheln auf den Tisch.

Ein Hoch auf Seine Exzellenz. Es war natürlich nicht mit etwas anderem zu rechnen. Es ist auch ein deutliches Zeichen, was die Positionierung der Republik angeht. Und die Verzahnung von Militär, Cavalieri - und Braccioleone.

Er erhebt sein Weinglas.

Keine einzige Schlacht geschlagen im Feld - dafür unaufhörlich gegen die Administration. Ohne ihn gäbe es bis heute keine Armeereform, zumindest keine, die man so nennen könnte. Er ist nun bei unserer lieben Mutter.

Er nimmt einen Schluck, beendet den Genuss aber früher, als man es von ihm gewohnt wäre. Adriano ist anzusehen, dass er die Sache endlich regeln will.

Wie viele Soldaten bekommen wir für ein Ehrengeleit?

Die nächste Frage kommt unvermutet. Die Hausangestellten stehen zur Disposition - ein undenkbarer Gedanke! Battista hatte diesen Hang wie sein seliger Vater Trajano, alles auf einer rationalistisch-effizienten Basis bemessen zu müssen. Ihn schüttelt allein die Vorstellung.
Der Pianist im Hintergrund stimmt ein nachdenkliches, trauriges Stück an. Sofort erheben sich schaurige Barracken vor dem geistigen Auge, Bettler, in Lumpen Gehüllte und zu Kinderarbeit verdonnerte Minderjährige, dazu das Bild einer verhungernden Oma und viele andere klischeebehaftete Motive der Frühindustrialisierung.


Was sollen denn die Nachbarn denken? Dass wir nicht das Geld hätten, für unsere Diener zu sorgen? Dass wir hartherzige Nobili sind, die arme Kammerdiener ohne Perspektive vor die Türe setzen? Wir sie rücksichtslos der Perspektivlosigkeit, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit preisgeben? Dass wir sie aus egoistischen, kaltherzigen Motiven dem sicheren Dreck von San Pietro und der harten Arbeit in der Waffenmanufaktur ausliefern? Nobilität verpflichtet, all diese Schicksale durchzuspielen, Battista.

Dann werden die Leute sagen: oh, seht her, der alte Eugenio, einst der zweite Kartoffelschäler des Palazzo - nunmehr sein Rücken vom Kohleschippen krumm und gebeugt. Die liebe Smeraldina, eine einzig für Garspeisen eingesetzte Küchenhilfe - ihre Hände geschwollen von tagelanger, niederer Wäschearbeit im Keller eines Bordells. Und der Timoteo! Einst einer von zwanzig Stallburschen, der im Stroh der Braccioleone die Brunnenmädchen verführte - nun gestorben am vergifteten Wasser der Kanäle.

Und wir, wir ...!

er sucht nach seinem Tränentuch, merkt aber erst jetzt, dass er es weggeworfen hat - und nimmt die Damastserviette

WIR wären schuldig, wertester Bruder! Denn alle würden sagen: was sind das für schreckliche Charaktere, diese Braccioleone. Werfen doch glatt ihren neunzehnten Flaschenträger und den Obersten Vorsteher der Stehkragensammlung von Tante Elfrieda raus, NUR weil sie Geld sparen wollten. Was für eine gottlose, schreckliche Welt, ohne einen Hauch christlicher Nächstenliebe! Wo sind die guten Patrone, die herzlichen Patriarchen hin, die sich um ihr Personal sorgten!
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Battista Braccioleone
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Re: Der Palazzo Braccioleone

Beitrag von Battista Braccioleone »

Battista tippelt von den theatralisch zur Schau gestellten Emotionen seines Bruders unbeeindruckt eine ebenso unhörbare Melodie auf die Stuhllehne. Adrianos Schilderungen sind herzzerreißend - oder könnten es sein, wenn sie ernster wären, und er nicht sein älterer Bruder. Eines war klar: Wenn Adriano Emotionen zeigte, dann konnte man davon ausgehen, dass sie nicht echt waren. Echt war eine Emotion hingegen dann, wenn man von ihr nichts mitbekam.

Adriano.

die Stimme des Carabiniere ist bestimmt, aber nicht barsch,

wenn wir so weiter haushalten wie jetzt, werden es bald wir sein, die in Lumpen an einer Straßenecke stehen.

greift er zumindest den überzogenen Inhalt der Darstellung des Bruders auf.

Ist es nicht das, was ich jedes mal zu hören bekomme, wenn du mal wieder versuchst mich an eine Dame zu binden?

Battistas Blick wird nun deutlich kritischer.

Wir werden uns auf Dauer nicht alle leisten können. Wir haben nunmal auch nicht mehr das Einkommen, der "herzlichen Patriarchen" von früher.

UND VOR ALLEM IST ES UNSINN, so viele Hausangestellte zu haben für EINE - EINZIGE - PERSON.

Seine Stimme wird nun doch etwas herrischer, ein Anflug von Ärger schwingt mit. Nicht ein Ärger über die aktuelle Situation, sondern ein Ärger in Antzipation dessen was nun kommen würde. Adriano gab sich nie einfach zufrieden. Und wenn doch, dann führte er etwas anderes im Schilde.

Für Vater gibt es natürlich ein großes Ehrengeleit.

merkt er wieder deutlich sachlicher an.

Also etwa dreißig Mann, zusätzlich einiger Träger für Fahne, Kränze und so weiter...

Was für einen Pfarrer wollen wir? Das Esercito kann seinen Kaplan zur Verfügung stellen, oder wir suchen uns jemand anderen.

Mir ist es gleich.
Ich vermute Vater wäre es auch gleich gewesen...

Was meinst du?

er schaut den Bruder ehrlich fragend an, fügt denn jedoch noch ernst hinzu:

KEINE politischen Ränke!
Ich will nicht bei irgendwem, irgendwie in der Schuld stehen, weil er eine Messe für den Generale abgehalten hat!
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Adriano Braccioleone
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Re: Der Palazzo Braccioleone

Beitrag von Adriano Braccioleone »

Adriano fasst sich mit beiden übereinander geschlagenen Händen an die Brust.

Die Kälte hat dein Herz so erfrieren lassen, dass du den guten Don Federico vergessen hast! Seit 30 Jahren dient er unserer Familie! Betreut die Grabeskirche unserer Ahnen! Singt Gebete zu ihren Ehren und Andenken!

Ja, 30 Jahre, womöglich mehr. In San Marco, der Familienkapelle an den oberen Hängen des Palatin, ruhten Generationen von Braccioleone, und da letztere aufgrund anderer Angelegenheiten so gut wie nie dazu kamen, Fürsprache zu halten, tat dies der Priester in ihrem Namen. Man bezahlte ihn monatlich, aber angesichts der seltenen Besuche in der Privatkapelle war es ganz und gar nicht unmöglich, dass Battista ihn vergessen hatte - der Kontakt der Braccioleone zu ihren Geistlichen gestaltete sich seit einigen Jahren eher rudimentär, seitdem die gemeinsame Mutter verstorben war. Keiner der beiden Brüder hatte seitdem diese Sparte der Familienverpflichtungen wirklich übernommen, Battista wegen seiner nahezu dauernden Verpflichtungen auf der Festung oder in der Cittadella, Adriano ... aufgrund seiner allseits bekannten Allergie gegen Weihwasser.*

... also, streng genommen einer von drei Kaplanen, die anderen beiden sind ja eher nur Vertretung.

korrigiert er sich nachdenklich, macht dann eine abwiegelnde Handbewegung.

Ich halte es gerade deswegen für eine viel nützlichere, vernünftigere und großzügigere Entscheidung, ja gewissermaßen eine Charakterfrage deinerseits, endlich zu heiraten. Sollen deiner Heiratsfaulheit wegen Leute auf der Straße landen? Soll dein Eigennutz Schuld sein, wenn unsere Ahnen im Fegefeuer leiden? Willst du etwa aus Egoismus deinem armen kleinen Bruder zumuten, sich von Brotsuppe und abgestandenem Wasser aus Sankt Peter zu ernähren?

Es schlägt wieder der große Moment des eigens angeheuerten Klavierspielers.

Am Ende verlangst du noch aus rein skrupelloser Seelenlosigkeit, dass ich mir die Schuhe allein putze - oder gar zubinden muss!

Adriano kann ein künstliches Schniefen gerade noch unterdrücken, was es doppelt so gut geschauspielert erscheinen lässt.

Der einzige Trost bleibt, dass Vater das nicht mehr miterleben muss. Oder Mutter. Sie hing so sehr an den dreizehn Geschirrwischerinnen. Manchmal lag sie den ganzen Tag in ihrem Damendamastbrokatsofa, aß Pralinés von Albizzi und schaute nur zu, wie die Frauen das Porzellan putzen mussten. Und wenn sie fertig waren, sagte Mutter nie: das ist gut. Das ist schön. Nein, Mutter war eine Königin! Mutter sagte: Da, da ist ein Fleck! Ein einziger Fleck auf einer winzigen Porzellantasse aus Canton. Und weil sie eine Königin war, durfte natürlich nicht das eine Tellerchen, das eine Tässchen neu gewischt werden. Nein! Das ganze Service, von Anfang bis Ende.

Adrianos schwelgender Blick wird in eine andere Welt entrückt. Hochachtung, nein, LIEBE spricht aus seinen Worten, als er verträumt an damals zurückdenkt.

Und dabei hat sie die Flecken immer nur erfunden, um das Personal bei der Arbeit zu halten. Und wer sagte, dass da kein Fleck sei, durfte danach Stallmist tragen. Die ganze Woche.

Er wischt sich eine Träne fort.

Hach. Mama!

Angesichts der Tatsache, dass Vanozza dell'Ulivo für ihr tyrannisches wie exzentrisches Wesen - gepaart mit einer gewissen feminen Diabolik - berüchtigt in der Nobilität der Città Antica gewesen war, und so ziemlich jene Frau, die man benötigte, um unliebsame Konkurrenten auf einfachem Weg via vergiftetem Dolch loszuwerden, war das Kompliment von Adriano aus mehrfacher Sicht berechtigt. Es ist zudem ziemlich offensichtlich, nach welchem Elternteil der jüngere Bruder schlägt.
Dann wird er schlagartigt ernst.


Wir machen die Beerdigung am Sonntag. Die Dogenberater sollen kommen - und der Doge.

stellt er mit einer festen Stimme fest, die im kompletten Gegensatz zum gespielten Gesäusel der letzten Minuten steht.

___________________________
*Allseits bekannt ist, dass Adriano tatsächlich eine ärztliche Bescheinigung besitzt, die diese seltene Krankheit attestiert. Wie er an diese gelangt ist, ist wneiger bekannt. Sie war jedenfalls reichlich teuer, so viel steht fest.
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